Bis jetzt hat sich noch keiner der Verantwortlichen durchringen können, dem Münchner Oktoberfest 2021 eine endgültige Zu- oder Absage zu erteilen. Klar ist jedoch, dass das größte Volksfest der Welt, in normalen Jahren kommen während der 14 Tage rund sechs Millionen Besucher, ohne hoher Durchimpfungsrate und epidemiologischen Hygienekonzept rasch zum Superspreader-Event werden würde. Singen, Tanzen und Feiern auf engstem Raum ist heutzutage einfach nicht machbar.

Münchner wie auch Stammgäste aus ganz Deutschland sowie dem Ausland sind allerdings bereits in heller Vorfreude auf das Spektakel. Laut Sprecher der Wiesn Wirte, Peter Inselkammer, hätten bereits 95 Prozent der Stammgäste ihre Plätze reserviert: „Nur ganz wenige haben abgesagt!“

Es gibt bereits Spekulationen über eine "Wiesn light"

Eine “Wiesn light”, über die hinter vorgehaltener Hand bereits gemunkelt wird, kommt jedoch weder bei  den Wirten als auch den Schaustellern gut an. „Eine Wiesn “light” ist keine Wiesn“, sagt die Leiterin der Veranstaltungsgesellschaft der Münchner Schausteller, Yvonne Heckl. Auch Inselkammer stößt ins selbe Horn: „Eine abgespeckte Version ist keine Wiesn. Das wollen wir nicht. Mit Masken, begrenzten Plätzen und Abstand im Zelt: Das ist wirtschaftlich sinnlos – und das ist auch keine Wiesn, wie wir sie lieben und wollen. Das macht keinen Spaß“, berichtet focusonline.

Wirtschaftlicher Schaden ist enorm

Zudem wäre ein neuerlicher Ausfall der Münchner Wiesn ein herber wirtschaftlicher Schlag, liegt der Gesamt-Wirtschaftswert immerhin bei 12, bis 1,3 Milliarden Euro! Allein die Einnahmen der Festzelte und Fahrgeschäfte lagen 2019 bei 442 Millionen Euro. Zudem werden auf dem Oktoberfest 13.000 Menschen beschäftigt.

Auch abseits des Festplatzes sorgt das größte Volksfest für gefüllte Kassen – schließlich profitieren von der Hotelerie, über die gesamte Münchner Gastronomie bis zum Handel und den Taxifahrern alle von den Feierwütigen in Tracht. Besonders herb wäre eine Absage für die besonders gebeutelte City-Hotelerie. Allein in München gibt es ungefähr 450 Unterkünfte mit 80.000 Betten, die während des Oktoberfestes fast komplett belegt sind. Insgesamt geben die Gäste rund 505 Millionen Euro für Übernachtungen aus.

Dem Einzelhandel würden durch die Wiesn-Absage Einnahmen von rund 160 Millionen Euro (Stand 2019) entgehen, verdienen die Geschäfte während der Festwochen vor allem mit Trachten und Souvenirs laut Handelsverband Bayern.