Nach dem Beginn als kleines Startup hat sich das Unternehmen BioEcho binnen weniger Monate zu einer gewichtigen Größe im Kampf gegen die Corona-Pandemie entwickelt. Es entwickelte die Idee für ein weltweit einzigartiges Verfahren, das die Auswertung von PCR-Tests ungemein beschleunigt.

Europaweit kommt das neue Verfahren für PCR-Tests mittlerweile zum Einsatz

Wenn nach einem PCR-Test besonders schnell ein Ergebnis vorliegen muss, kommt die Erfindung von BioEcho zum Einsatz, etwa an Flughäfen oder bei Veranstaltungen. Das Düsseldorfer Startup hat ein Verfahren entwickelt, das die RNA-Extraktion für die Auswertung von Tests um das 20-fache beschleunigt. Mittlerweile setzen nicht nur Österreich und Deutschland auf die spezielle Methode, sondern auch die Niederlande, Dänemark, England und in Kürze auch Zypern. Angefangen hat die Erfolgsgeschichte aber eigentlich mit Pflanzen.

Wir bringen Erfolgsstories inmitten der Corona-Krise

Denn als die beiden Molekularbiologen Frank Schäfer und Markus Müller ihre Firma 2016 gegründet haben, konzentrierte sich ihr Verfahren noch auf die Isolation von DNA bei Pflanzenzüchtungen. Als dann im vergangenen Jahr erste Meldungen über ein neuartiges Virus bekannt wurden, haben die beiden Wissenschaftler getestet, ob sich ihre Methode auch für Corona-Tests eignet – und das mit Erfolg. „Es war von der Gründung an unser Ziel, in der Humandiagnostik unser Geld zu verdienen. Durch die Pandemie ist es plötzlich deutlich schneller gegangen, denn auf einmal waren wir in fast allen diagnostischen Laboren in Deutschland vertreten“, erinnert sich Schäfer im Gespräch mit eXXpress.

Im Labor werden die Proben ausgewertet.APA/ROLAND SCHLAGER

Beim PCR-Test werden mittels Nasen- oder Rachenabstrich Proben entnommen und dann im Test-Labor ausgewertet. Dort werden im ersten Schritt die Viren am Teststäbchen in einer Lösung suspendiert und aus dieser Lösung wird die Erbinformation des Virus isoliert (=Extraktion der RNA). Erst im zweiten Schritt wird dann die RNA im PCR-Test nachgewiesen. Mit dem Verfahren von BioEcho kann der erste Schritt, also die Isolation der Virus-Erbinformation, deutlich beschleunigt werden, und zwar auf wenige Minuten statt der bisher üblichen zwei Stunden.

Seit Sommer auch in Österreich vertreten

Mittlerweile beschäftigt das Startup 40 Mitarbeiter und hat allein im vergangene Jahr Millionen-Gewinne eingefahren. Seit Sommer 2020 ist das Verfahren von BioEcho auch in Österreich im Einsatz. Die Vorteile liegen auf der Hand: „Das ist zum Einen die Schnelligkeit aber auch die Einfachheit“, zählt Schäfer auf, denn es werden dafür keine großen Laborroboter benötigt, es reicht eine Zentrifuge.

Zur Person:

Frank Schäfer ist 54 Jahre alt und promovierter Molekularbiologe (Universität Marburg). Er war zunächst bei einem Marktführer im Bereich der DNA-Isolation tätig, bevor er einige Jahre aus beruflichen Gründen in den USA gelebt hat. Nach seiner Rückkehr hat er 2016 zusammen mit Markus Müller das Unternehmen BioEcho Life Sciences GmbH gegründet.