Millionen vergeudet? Rechnungshof rüffelt Ex-Chefin der Wiener Müllabfuhr
Der neue Rechnungshofbericht setzt die Wiener Verkehrsstadträtin Ulli Sima (SPÖ) unter Druck. In den Jahren 2017 bis 2019, als Sima die Verantwortung für die MA 48 (Abfallwirtschaft) inne hatte, sollen Millionen an Steuergeldern für Events ausgegeben worden sein, die wenig bis nichts mit dem Aufsammeln von Müll zu tun haben.
Geldverschwendung in Millionenhöhe wirft der Stadtrechnungshof der Wiener Magistratsabteilung 48 (Abfallwirtschaft, Straßenreinigung, Fuhrpark) vor. Für sämtliche mehr oder weniger interessante Projekt soll die MA 48 Geld ausgegeben haben, die jedoch wenig bis nichts mit ihrem eigentlichen Kerngeschäft zu tun haben, dem Aufsammeln von Müll.
Es geht um den Zeitraum von 2017 bis 2019, als die MA48 unter der Verantwortung der jetzigen Verkehrsstadträtin Ulli Sima (SPÖ) stand. Aktiv wurde der Stadtrechnungshof auf Ansuchen der FPÖ – und die fordert nun den Rücktritt von Ulli Sima und erwägt eine Klage, nach Vorliegen des 97-seitigen Endberichts.
(Mindestens) 5,6 Millionen Euro für Öffentlichkeitsarbeit
Rund 5,6 Millionen Euro wurden demnach für die Öffentlichkeitsarbeit ausgegeben. Allerdings lasse sich eine valide Aussage über die tatsächlichen Kosten angesichts fehlender Transparenz nicht machen. Stichprobenartige Überprüfungen der Buchungen sind auf weitere Positionen gestoßen, die eigentlich der Öffentlichkeitsarbeit zuzurechnen wären, dort aber nicht angebracht waren. Darüber hinaus habe der Stadtrechnungshof bei den vielfältigen Tätigkeiten der Öffentlichkeitsarbeit nicht immer deren Zweckmäßigkeit erkennen können.
Kritisiert werden auch horrende Bewirtungskosten sowie zigtausende Euro für Veranstaltungen ohne erkennbaren öffentlichkeitswirksamen Mehrwert. Beim Event “Marxer Alm/WinterOpening 2018” etwa präsentierten sich Skiregionen aus dem Salzburger Land und luden zum Auftakt des “Party-Winters” in die Marxer Halle. Überdies wurden für 400.000 Euro “Kooperationsvereinbarungen” abgeschlossen, deren monetärer Werbewert nicht nachvollziehbar ist.
Jährlich 100.000 Euro für Inserate für Mistfest
Auch sonst zweifelt der Rechnungshof an, dass die MA 48 die Grundsätze der Sparsamkeit und Wirtschaftlichkeit befolgt hat. Ein Beispiel: “So wurden für Veranstaltungen und Catering eine Vielzahl an Ausgaben getätigt, bei denen es sich für den Stadtrechnungshof Wien nicht erschloss, dass diese in dem Ausmaß erforderlich waren. Zum Beispiel wurden für die Öffentlichkeitsarbeit im Zuge des jährlich stattfindenden und in der öffentlichen Wahrnehmung etablierten Mistfestes in den Betrachtungsjahren 2017 bis 2019 jährliche Ausgaben von und 100.000 Euro für Inseratenschaltungen in mehreren Tageszeitungen ausgegeben.”
Scharfe Kritik kommt von der Opposition: “Es ist unfassbar, dass bei der MA 48 unter dem Deckmantel der Öffentlichkeitsarbeit Millionen ausgegeben wurden und keiner weiß, wofür”, kritisiert der Wiener FPÖ-Chef, Stadtrat Dominik Nepp. “Offensichtlich wurden hier die wirklichen Ausgaben verschleiert.”
Dominik Nepp: "Das wirft strafrechtliche Fragen auf"
Ein besonderer Skandal sind für ihn die Ausgaben von rund 400.000 Euro für Oldtimer-Fahrzeuge. So leistet sich die MA 48 derzeit 38 Oldtimer bzw. Museumsstücke. Es gebe keine Informationen darüber, in welcher Höhe Personalkosten durch die Restaurierung und Erhaltung angefallen sind. Für den Stadtrechnungshof erschließt sich das Kosten-Nutzen-Verhältnis der Oldtimer-Sammlung nicht.
Der FPÖ-Obmann kündigt an, die Einbringung einer Anzeige gegen den Chef der MA 48, Josef Thon, zu prüfen: “Es werden auch strafrechtliche Fragen aufgeworfen, wenn Steuermittel verwendet werden, um Dinge zu finanzieren, die möglicherweise mehr der persönlichen Belustigung dienen, als dass sie einen Mehrwert für die MA 48 hätten.” Der jetzt verantwortliche Stadtrat Czernohorszky sei gefordert “aufzuräumen und die Oldtimer-Sammlung umgehend zu verkaufen”.
“Die MA48 entsorgt das Steuergeld der Wienerinnen und Wiener”, erklären auch Klubobmann Markus Wölbitsch und Gemeinderatsmandatar Michael Gorlitzer von der Wiener ÖVP. Zur Verteidigung der MA48 rückte SPÖ-Gemeinderatsmandatarin Nina Abrahamczik aus. Eine erfolgreiche Abfallwirtschaft brauche Öffentlichkeitsarbeit und die Einbindung aller Bewohner, betonte sie.
Kommentare
Die angeheirateten Sozn wollen halt ein Spielzeug. Zahlt eh der Staat. 🤮
Der Wksta sollte sich einmal die Wiener SPÖ anschauen ( wird nicht geschehen aus bekannten Gründen ) Selbst wenn wir eine gute Justiz hätten wäre diese auf Jahrzehnte gefordert diesen Sauhaufen aus zu misten !!
Habe keine Hoffnung daß die Wksta die Nerven hat die SPÖ zur Verantwortung zu halten, es würde vielleicht helfen wenn Ihr die Alma Zadic zuerst nach Bosnien schickt, denn sie wird weiterhin unsere Republik mir eisener Faust regieren!
Rote Normalität in Wien. Selber Schuld die Wiener, die sie wählen.
“Millionen für Events” – etwa auch für das Donauinselfest?? dessen Geldflüsse sind vermutlich auch eines der best gehüteten Geheimnisse der Republik? Hat sich je die WkStA dafür interessiert? Zwegen dem Rechtsstaat warats, deswegen die Frage.
Vielleicht sollten die Wiener Oppositionsparteien einen U-Ausschuss zu diesen Vorgängen bei der MA48 beantragen.
In welche Tasche ist das Feld geflossen ihr gescheiten waehler
Und keiner sagt irgendwas weil sie ein neues gebäude ausgeschrieben hat und ihr mann dann den zuschlag bekam …. und als man sich über die Vorgehensweise beschwerte wurde das ganze projekt nicht umgesetzt …. die frau is doch ein witz und nicht einmal ein guter
Ich glaube nicht, dass Fr. Sima Millionen vergeudet. Unsere Parteigenossen wissen sehr genau wie man das Geld der arbeitenden Bevölkerung über Umwege in die eigene Tasche befördert.
Korruption?
Aber nein, die gibts doch nur bei der ÖVP, auch wenn bisher alle Verfahren eingestellt wurden oder erst gar nicht zustande kamen.
Finanzierung der SPÖ über Umwege durch Startgeld!! Wie gute dass die WKStA nur aus Genossen von ROT –GRÜN besteht, da hat die LINKE nichts zu befürchten!