Einst startete Roberto Pavlović-Hariwijadi als Tellerwäscher in der Loos Bar. Im Jahr 2014 machte er sich der Eröffnung der Roberto American Bar selbstständig. Seine Leidenschaft und sein Talent im Umgang mit Gästen machten ihn und seine Bars in Wien bekannt. Aus dem einstigen Glasabwäscher wurde ein Barkeeper, Barmanager und schließlich sogar Miteigentümer der Loos Bar. Doch nun steht seine Firma, die Roberto American Bar GmbH, die drei Szene-Lokale in der Wiener Innenstadt betreibt, vor dem Aus.

Hohe Investitionen – und dann Corona

Über das Vermögen der Firma wurde ein Konkursverfahren eröffnet, betroffen sind 25 Dienstnehmer und 19 Gläubiger, darunter die „Stolz auf Wien Beteiligungs GmbH“. Die Gesamtverbindlichkeiten belaufen sich auf rund zwei Millionen Euro.

Die Bars, bekannt für ihr elegantes Ambiente, sind seit Jahren beliebte Treffpunkte der Wiener Society. Zu einem erheblichen Umsatzrückgang führte allerdings die Covid-19-Pandemie. Wesentliche Investitionen, die vor der Pandemie getätigt wurden, konnten nicht refinanziert werden, da die Umsätze weit unter den Erwartungen blieben. Trotz zahlreicher Bemühungen: Die Suche nach Investoren blieb erfolglos, die Anmeldefrist für Forderungen läuft bis zum 19. Februar 2024.

Viele offene Fragen

Die Zukunft der drei Standorte – Bauernmarkt 11-13, Jasomirgottstraße 7 und Marco-d‘Aviano-Gasse 1 – ist ungewiss. Der Mietvertrag für Robertos Bar 1 ist ausgelaufen, und bei Robertos Bar 3 ist ein Mietzins- und Räumungsverfahren anhängig. Was mit dem Standort in der Jasomirgottstraße geschieht, bleibt offen.

Im Rahmen des Insolvenzverfahrens wird nun das vorhandene Vermögen geschätzt, um die Befriedigungsaussichten der Gläubiger zu klären. Ob eine Unternehmensfortführung und eine Entschuldung möglich sind, ist derzeit noch unklar.

Die Pleite der Roberto American Bar GmbH ist ein schwerer Schlag für die Wiener Gastronomieszene. Sie hinterlässt viele offene Fragen über Zukunft der beliebten Lokale.