Mindeststeuer: G7-Finanzminister sind sich einig
Beim Thema Mindeststeuer kommen die G7-Finanzminister zu Übereinstimmungen: Konzerne müssen in den Ländern Steuern zahlen, in denen sie ihren Geschäften nachgehen. Wie sie das konkret umsetzen wollen, darüber wird in der kommenden Woche diskutiert.
Die G7-Finanzminister sind mit ihren Plänen für eine globale Mindeststeuer einen Schritt vorangekommen. Die Minister hätten bei einem Treffen am Mittwoch bei wichtigen, noch offenen Themen Übereinstimmungen gefunden, sagte ein Sprecher des britischen Finanzministers Rishi Sunak. Der japanische Finanzminister Taro Aso hatte zuvor erklärt, man habe sich bei einigen Punkten geeinigt.
Steuerreformen werden angestrebt
In der kommenden Woche beraten die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit (OECD) und die G20-Staaten über das Mindeststeuer-Thema.
Unter dem Dach der OECD streben knapp 140 Länder eine Steuerreform mit zwei Säulen an – einer globalen Mindeststeuer und einer neuen Form der Besteuerung digitaler Dienstleistungen. Für die Mindeststeuer haben die USA mindestens 15 Prozent vorgeschlagen. Großen Internet-Konzernen wie Amazon und die Google-Mutter Alphabet wird vorgeworfen, durch Gewinnverlagerungen weniger Steuern zu zahlen als angemessen.
Konzerne dürfen sich keinen Steuern entziehen
“Das heutige Treffen der Finanzminister zeigt den Ehrgeiz und die Zusammenarbeit der G7-Staaten, um eine historische globale Steuerreform zu erreichen und sicherzustellen, dass die Unternehmen in den Ländern, in denen sie Geschäfte tätigen, ihren Anteil an den Steuern zahlen”, sagte Sunak. Der Brite hatte die anderen G7-Länder im Juni zu Fortschritten bei der geplanten weltweiten Steuerreform aufgefordert. (APA/Red.)
Kommentare
Digitalsteuer ist nichts anderes als eine Maschinensteuer.
Sinnvoll wäre die Einführung von Zöllen. In Wirklichkeit geht es doch darum, dass im Land auch gearbeitet und nicht nur verkauft wird. Und das sind Arbeitsplätze. Ob die paar Multis mehr oder weniger Steuern auf die Gewinne zahlen macht in Wirklichkeit nicht so viel aus; das ist reiner Populismus.
Viel mehr macht da die Lohnsteuer aus, die sich ja erst durch Arbeitsplätze ergeben kann. Und sonst gibt es ja auch genügend Abgaben und Steuern um die niemand herumkommt. Sowieso Umsatzsteuer, beispielsweise.
Aber mit Steuern auf die Gewinne wird man keine Chance haben. Manche asiatische Firmen machen in ihren Fabriken oder sonstigen Betrieben im Ausland grundsätzlich kaum Gewinn. Das wird alles zur Mutter verschoben. Manche Staaten bestehen auch darauf, dass die heimischen Firmen das so machen.
Man wird die Firmen nicht daran hindern können, in Ländern in denen sie aus irgendeinem Grund keine Gewinne machen wollen, einfach keinen nennswerten Gewinn zu machen.
Wenn sich die Staaten auf einen Steuersatz absprechen, werden die erst recht alles in die Heimat verschieben. Weil wenn sie um hohe Steuersätze nicht herumkommen, dann werden die meisten sich für das Heimatland entscheiden. Das kann ihnen auch die meiste Bewegungsfreiheit geben – oder auch entziehen.