Die Österreicher stöhnen unter der Rekordteuerung, das Gesundheitswesen unter dramatischem Personalmangel. Ohne zusätzliches Gelder lassen sich die Engpässe nicht bewältigen, warnt die Ärztekammer. Umso brisanter: Gleichzeitig geben die Krankenversicherungen immer mehr Geld für Asylwerber aus. Im vergangenen Jahr sind die Kosten regelrecht explodiert. Das geht aus der Beantwortung einer Anfrage durch Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) hervor.

Kosten von 28,6 Millionen auf 87,5 Millionen Euro gestiegen

Wohlgemerkt: Nicht von Gesundheitsausgaben für Asyl-Berechtigte ist hier die Rede, sondern von der Behandlung von Migranten in laufenden Asylverfahren, die bisher keinen positiven Bescheid erhalten haben. 28,6 Millionen Euro der Krankenkassenbeiträge mussten im Jahr 2021 für die Krankenversorgung von Asylwerbern ausgegeben werden. Im Jahr danach haben sich diese Kosten mehr als verdreifacht – auf satte 87,5 Millionen Euro. Ein gewaltiger Anstieg. Den größten Brocken machen mit 34,1 Millionen Euro die Ausgaben in Wien aus. Das sind 39 Prozent der Gesamtkosten.

Die Ausgaben der Krankenversicherungen für Asylwerber steigen enorm. Das geht aus der Beantwortung einer FPÖ-Anfrage von Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) hervor.

Der steirische FPÖ-Bundesrat Markus Leinfellner, der beim Gesundheitsministerium die Krankenkassenbeiträge für Asylwerber österreichweit für die Jahre 2021, 2022 und 2023 (bis Ende März) abgefragt hat, meint dazu: „Die Massenmigration sorgt auch im Bereich der Krankenversorgung für enorme Kosten. Es braucht eine völlige Trendwende in der Asylpolitik, um unser gesamtes System vor solchen Kostenentwicklungen zu schützen.“

FPÖ: Die politische Schieflage ist offenkundig

Während die Österreicher einerseits nicht mehr wüssten, wie sie über die Runden kommen und die enormen Heizkosten stemmen sollen, müssten sie andererseits Unsummen für die Versorgung von Fremden ausgeben. „Wer angesichts dieser Gesamtsituation keine politische Schieflage sieht, der ist als Volksvertreter falsch am Platz.“

Markus Leinfellner fordert eine Trendwende in der Asylpolitik.FPÖ Steiermark

In diesem Jahr setzt sich der hohe Trend fort. Bis Ende März – also im ersten Quartal – wurden 18,5 Millionen Euro für Asylwerber ausgegeben. Das ist mehr als die Hälfte der Gesamtkosten im Jahr 2021 – 65 Prozent, um genau zu sein. Wenn die Kosten heuer gleich bleiben sollten, werden sie bis zum Jahresende 73,8 Millionen Euro ausmachen.

7,65 Prozent des Brutto-Lohns fließen in die Krankenversicherung

Mit den monatlichen Beitragszahlungen für die Krankenversicherung wird ein Großteils von Österreichs Gesundheitssystem finanziert. Der monatliche Beitrag eines Angestellten für eine gesetzliche Krankenversicherung beträgt 7,65 Prozent. Dabei übernimmt der Arbeitnehmer 3,87, der Arbeitgeber 3,78 Prozent.

In Summe werden rund 70 Prozent der heimischen Gesundheitsausgaben öffentlich finanziert. Davon stammen zwei Drittel aus Krankenversicherungsbeiträgen. Sie finanzieren unter anderem Vorsorgeuntersuchungen, Krankenbehandlungen (Arzt, Medikamente) oder Sach- und Geldleistungen für Mütter. Das restliche Drittel, das von den Krankenversicherungen nicht abgedeckt wird, steuern die Gebietskörperschaften bei – und damit der Steuerzahler.