“Die große Mehrheit der Italiener hat sich für die Impfung entschieden, und die letzten Japaner, die noch in irgendeiner Ecke der italienischen Plätze demonstrieren, werden von den Schmähungen des Volkes, der Kälte und der Einsamkeit verfolgt”, so Renato Brunetta. Der Minister für öffentliche Verwaltung Brunetta äußerte sich in einem am Sonntag veröffentlichten Interview mit der Mailänder Tageszeitung “Corriere della Sera”. In Italien sind laut jüngsten Schätzungen der Gesundheitsbehörden rund 6,8 Millionen Personen ungeimpft.

Laut Brunetta besteht die Strategie der italienischen Regierung darin, eine Rate von 90 Prozent bei den zweifach Geimpften zu erreichen, die Zahl der Ungeimpften so weit wie möglich zu begrenzen und für diejenigen, die sich nicht impfen lassen, die Beschränkungen strikt einzuhalten. Brunetta begrüßte, dass sich dank der am Montag in Kraft tretende Restriktionen viele Italiener einer Erstimpfung unterzogen hätten. Auch die Immunisierung mit der dritten Dosis schreite zügig voran.

In Italien sind 87 Prozent ab 12 geimpft

Italien verschärft ab Montag noch einmal die Regeln für Ungeimpfte. Bereits seit August muss beim Aufenthalt in Restaurants, Museen, Kinos, Theatern und bei Sportveranstaltungen der sogenannte “Green Pass” vorgezeigt werden. Er gilt als Nachweis für eine überstandene Corona-Infektion, eine Impfung oder ein negatives Testergebnis. Ab dem 6. Dezember gilt in diesen Einrichtungen die 2G-Regel, dafür ist ein “Super Green Pass” erforderlich.

Ab dem 15. Dezember müssen sich auch das Schulpersonal sowie Polizisten, Soldaten, Rettungskräfte und Angestellte in der Gesundheitsverwaltung gegen Covid-19 impfen lassen. Das Gesundheitspersonal, für das schon seit April eine Pflicht galt, benötigt eine Auffrischungsimpfung. Mehr als 87 Prozent der Menschen über zwölf Jahren haben in Italien laut Gesundheitsministerium mindestens eine Impfdosis erhalten. Die Auffrischungsimpfung ist fünf Monate nach der zweiten Dosis möglich.

Die neuen Einschränkungen der Regierung erschweren den Alltag vor allem für die Ungeimpften. Seit dem 15. Oktober gelten in Italien bereits 3G-Regeln am Arbeitsplatz. Die Regelung wird nun auch auf Hotels, den öffentlichen Nahverkehr sowie Regionalbahnverkehr erweitert. Bisher musste man nur im Fernverkehr nachweisen, geimpft, negativ getestet oder genesen zu sein. (APA)