In der Pandemie schickten viele Unternehmen ihre Mitarbeiter ins Homeoffice und mussten daher auch deren Zugänge zum IT-System organisieren und ausweiten. Das Problem: Damit erhöhten sich auch die Gefahren für die IT-Sicherheit in den meisten Unternehmen drastisch. Kriminelle nutzten die Herausforderungen, die sich aufgrund des massenhaften Arbeitens aus dem Homeoffice entstanden, gnadenlos aus. Dabei vernachlässigten manche Firmen selbst einfachste Schutz-Maßnahmen. Darüber hinaus ist zu Hause eine ganz andere technische Umgebung.

44 Prozent wurden zuletzt geschädigt

In Deutschland befragte die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft EY 514 Führungskräfte in Unternehmen. 63 Prozent schätzen die Gefahr, Opfer von Cyberangriffen oder Datenklau zu werden als eher hoch oder sogar sehr hoch ein. Vor zwei Jahren waren es 52, vor zehn Jahren nur 29 Prozent. Allerdings ist nicht nur die Wahrnehmung des Risikos gestiegen, sondern auch das Risiko selbst. Tatsächlich geschädigt wurden nämlich zuletzt 44 Prozent, davon 27 Prozent sogar mehrmals. Vor zehn Jahren waren es insgesamt gerade mal acht Prozent der befragten Firmen.

Besonders häufig hatten es die meist organisierten Online-Gangster auf das Finanzwesen der Firmen oder überhaupt auf die Finanzindustrie abgesehen, schließlich wollen sie ja oft Geld erpressen. Allerdings spielten auch Spionage und Datenklau eine Rolle, mitunter sogar durch eigene Mitarbeiter oder Racheakte von Angestellten. Über eine Zunahme der Angriffe klagten darüber hinaus die Energiebranche und Unternehmen der Metallverarbeitung.

Sicherheitsmaßnahmen umfassen auch die analoge Welt

Die meisten Unternehmen haben mittlerweile ihre Sicherheitsmaßnahmen verstärkt, beginnend bei den VPN-Zugängen.

Aber auch in der analogen Welt sollte man auf die Sicherheit achten. So haben etwa Besucher schon in einem Unternehmen kurzzeitig einen USB-Stick in einen Computer gesteckt um Schadsoftware ins System einzuspielen. Dagegen helfen nur umfangreiche Sicherheitsmaßnahmen vor Ort.