Die Tötung des Wolfs sorgte in Ungarn im April für einen landesweiten Aufschrei. Das unter Tierschutz stehende Raubtier wurde im Nordosten Ungarns in der Nähe der Ortschaft Hidasnémeti willkürlich erschossen. Der Peilsender, mit dem der Wolf versehen war, wurde daraufhin kurzerhand in einem Fluss (Hernád) entsorgt.

Nach monatelangen Ermittlungen sind am Mittwoch dieser Woche schließlich zwei Männer von der ungarischen Polizei verhaftet worden. Doch bereits einen Tag später gab es in dem Fall eine überraschende Wendung. Wie das ungarische Boulevardblatt “Blikk” berichtete, haben nicht die zwei verhafteten Männer den Wolf getötet, sondern der Sohn des einen im Alter von neun Jahren.

Wie es dazu kam? Laut “Blick” hat einer der beiden Männer dem anderen seinen 9-jährigen Buben anvertraut, um in der Nähe des Gemeinde Hidasnémeti auf die Jagd zu gehen. Zu diesem Zweck stellte der Mann seinem Sohn sein Jagdgewehr zur Verfügung – der den geschützten Wolf, der zuvor von der Schweiz aus Hunderte Kilometer nach Nordostungarn gestreift war, prompt erlegte. Dem Vater des Buben drohen nun unter anderem wegen der Gefährdung eines Minderjährigen und des Missbrauchs einer Schusswaffe zwei bis zwölf Jahre Gefängnis.

Der Peilsender, mit dem der Wolf versehen war, wurde von Tauchern aus einem Fluss geborgenQuelle: PMKMSZ
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Kommentare

  • Heibai sagt:

    Na was für ein komischer Zufall nicht der Jäger wars nein seim 9 jähriger strafunmündiger Sohn.
    Das wird aber die Tierschützer ärgern.
    Wobei ich wäre zumindest für den Entzug der Waffenbesitzkarte und des Jagdscheins, denn es darf ja gar nicht möglich sein das ein 9 jähriger mit geladenen Waffen hantierr

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  • Heimgarten sagt:

    In der ganzen Steiermark hat man Feste veranstaltet, als der letzte Wolf abgeknallt wurde. Heute siedelt man Wölfe und Bären freiwillig an. Es ist absurd. Die Städter haben überhaupt keine Ahnung mehr von der Natur – die auch grausam sein kann. Allen Disney-Filmen zum Trotz.

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  • Lawrence of Arabia sagt:

    WMH, junger Mann!

  • Nimmergrün sagt:

    So geht Tierschutz für die Schafe!

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  • Egger sagt:

    Da hier ein einziger Wolf für den Aufschrei einer ganzen Armee von Tierschützern sorgt, bestehe ich darauf, dessen sämtliche Tötungen an Schafen auf seiner Weitwanderung zu kommentieren. Dann kann man nochmal darüber nachdenken ob der Abschuss gerechtfertigt war oder nicht. Und das Kind als kaltblütigen Wolfskiller darzustellen, ist absolut unter jeder Würde.

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  • I9 sagt:

    Waidmanns heil junge und auf eine steile jagdkarriere

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  • Naso sagt:

    Es ist skurril, im Ukraine-Krieg werden tausende Menschen getoetet, und bei uns gibt es ein Problem wenn ein Wolf erlegt werden sollte! Wer versteht noch diese Welt?

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  • Alexis sagt:

    Ich kenn noch die Geschichten aus dem griechischen Gebierge. Dort waren es Wolfsrudel. Die Verteidigungshunde hatten eisenere zackenbespickte Halshänder um, um den Todesbissen zu trotzen. Das war dort Realität. Mein Vater erzählte es mir samt Geschichten das Menschen um ihr Leben über Zäune lauften.

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  • fewe sagt:

    Es war an sich ein Verbrechen, die Wiederansiedlung von Wölfen – und auch Bären – zuzulassen resp. zu fördern. Eine tödliche Gefahr für Menschen und Tiere.

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    1. Freundin sagt:

      In Rumänien leben sie seit Jahrzehnten friedlich mit Bären und Wölfen zusammen. Dort setzt man Herdenschutz Hunde ein, die die die Schafe und andere Nutztiere erfolgreich verteidigen und abwehren.

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    2. Fuchs sagt:

      In Rumänien werden Herden Schutzhunde eingesetzt. Kräftige grosse Hunde, deren Rudel die Schafe erfolgreich verteidigen und so auch vor Wölfen und sogar Bären beschützen.

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  • Luc Montagnier sagt:

    Ein neunjähriger Superheld!

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