Ob sie bei der Rückreise Medaillen im Gepäck haben werden, lässt sich 80 Tage vor Beginn der Olympischen Spiele und 113 Tage vor Start der Paralympischen Spiele in Paris über Österreichs Athleten noch nicht sagen. Welche Kleidung sie bei der Anreise mithaben werden, wurde am Dienstag in Wien vorgestellt. Die offizielle Kollektion umfasst rund 60 Teile von acht Ausstattern im Gesamtwert von 4.300 Euro, hieß es dabei. Auch Lederhose bzw. Lederrock sind darunter.

Die Festbekleidung soll vor allem bei der außergewöhnlichen Eröffnung am 26. Juli auf der Seine für ein modisches Statement in der Stadt der Mode sorgen. Dabei setze man aber nicht auf Tracht, versicherte ÖOC-Generalsekretär Peter Mennel im Gespräch mit der APA. Rock und Hose aus Ziegenleder samt weißer Leinenbluse bzw. -hemd und grauem Gilet seien vielmehr ein Verweis auf traditionelle österreichische Bekleidung. Bahnradsportler Tim Wafler feierte bei der Präsentation auf der Museumsquartier-Libelle jedenfalls seine Lederhosen-Premiere, wie er gestand – und zeigte sich begeistert. Auch Kitesurfer Valentin Bontus aus Perchtoldsdorf war angetan, hat nach eigenen Angaben bereits mehrere Lederhosen in seinem Kleiderschrank.

Nicht nur der Tragekomfort, sondern auch Nachhaltigkeit sei bei der Konzeption jener 41 Stücke, die vom Sportartikelunternehmen Erima Österreich, seit 2010 Partner von ÖOC und ÖPC wichtig gewesen, versicherte Geschäftsführer Michael Klimitsch, während Bernhard Adelsberger vom Modehaus Adelsberger aus St. Johann im Pongau, das für die Festbekleidung zuständig ist, gar die Ansage wagte: “Die Pariser können sich warm anziehen.” Das können sich auch Österreichs Aktive, denn in den in weiß, rot, grau und schwarz gehaltenen Freizeitdressen ist vom T-Shirt bis zum Hoodie quasi für jede Temperatur etwas dabei (Speerwerferin Victoria Hudson: “Die Jacke ist echt voll bequem”). Und auch auf Schuhe, Sonnenbrillen und Körperhygieneartikel wurde nicht vergessen. “Rundum-Sorglos-Paket”, nannte das Moderator Lukas Schweighofer.

ÖOC-Präsident rechnet mit 70 bis 80 Athleten

“Je nach Zählweise um die 48 Athleten” aus Österreich seien derzeit entweder direkt oder über Quotenplätze für olympische Bewerbe qualifiziert, sagte ÖOC-Sportdirektor Christoph Sieber. “Wir rechnen, dass es etwa 70 werden oder wir sogar an der 80er-Marke kratzen werden. Ende Juni werden wir es wissen.”

Deutlich kleiner dürfte die österreichische paralympische Equipe ausfallen, die bei der gemeinsamen Präsentation am Dienstag (ÖPC-Präsidentin Maria Rauch-Kallat: “Ein wichtiges Zeichen für Inklusion!”) mit der Speerwerferin Natalija Eder, Schwimmer Andreas Onea und Handbiker Thomas Frühwirth vertreten war.

ÖOC-Generalsekretär Peter Mennel und ÖPC-Präsidentin Maria Rauch-Kallat bei der Einkleidungspräsentation in Wien.APA/GEORG HOCHMUTH