Doch es gibt Hoffnung: 2024 könnte es bergauf gehen. Das wiiw prognostiziert ein Wachstum von 2,5 Prozent für die EU-Länder der Region. Besonders Polen, Tschechien und Ungarn leiden unter der schwachen deutschen Industrie, was sich bei einer Rezession in der gesamten Eurozone noch verschärfen könnte.

Ein Lichtblick sind Rumänien und Kroatien, die mit Unterstützung aus dem Corona-Wiederaufbaufonds NextGenerationEU ein Wachstum von 2,5 Prozent erwarten können. Auch die Westbalkanstaaten und die Türkei zeigen sich widerstandsfähig mit prognostizierten Wachstumsraten von 2,1 bzw. 3,2 Prozent.

In der Ukraine zeichnet sich eine leichte Erholung ab. Trotz des Krieges mit Russland wird ein Wachstum von 3,6 Prozent für 2023 erwartet. Die Exporte landwirtschaftlicher Produkte stiegen trotz russischer Blockaden und Bombardements um 16 Prozent. Doch Importverbote für ukrainisches Getreide durch Polen und Ungarn verdeutlichen die Spaltung der EU in Bezug auf Hilfe für die Ukraine.

Russlands Wirtschaft wächst, Deutschland schwächelt

Überraschend zeigt auch Russland trotz Sanktionen ein erwartetes Wachstum von 2,3 Prozent für 2023, angetrieben durch erhöhte Militärausgaben und steigende Reallöhne. Die Zentralbank warnt jedoch vor einer möglichen Überhitzung der Wirtschaft, die zu höherer Inflation führen könnte.

Trotz Inflation steigen in vielen Ländern die Reallöhne, was zu weiteren Preiserhöhungen führen könnte. Österreich könnte vom dynamischeren südosteuropäischen Wirtschaftsraum profitieren, während Deutschland und traditionelle Handelspartner wie Polen, Tschechien und Ungarn derzeit kaum Impulse bieten können.

Die mittelfristige Zukunft für Zentral- und Osteuropa bleibt unsicher: Ein schärferer Abschwung in der Eurozone, hohe Inflationsraten oder eine Eskalation des Konflikts in der Ukraine könnten die Erholung im nächsten Jahr gefährden.