“Das Islamische Zentrum Wien verurteilt jegliches extremistische Gedankengut und distanziert sich ausdrücklich von Verbrechen, die im Namen des Islams – einer Religion des Friedens – begangen werden. Menschen, die solche Positionen vertreten oder gewaltverherrlichende und hasserfüllte Propaganda verbreiten, sind am Islamischen Zentrum nicht willkommen”, heißt es auf der Homepage der muslimischen Gemeinde in Floridsdorf. Ein aktueller Aufruf auf Twitter mag zu dieser Aussage nicht so recht passen.

Dort kursierte die Aufforderung zur Teilnahme an einer Gedenkveranstaltung. Ausgerechnet für Mohamed S., einen Ägypter, der dort als “Märtyrer und Held” bezeichnet wird. Tatsächlich soll der schwer bewaffnete Mann vor wenigen Tagen mit einer Kalaschnikow bei Har Charif im Grenzbereich zwischen Israel und Ägypten drei israelische Soldaten erschossen haben. Er selbst starb ebenfalls bei dem Feuergefecht.

Soldaten mit einer Kalaschnikow hingerichtet.

Die Hintergründe sind noch weitgehend unklar, möglicherweise spielte ein vereitelter Drogenschmuggel eine Rolle. Beim getöteten Mohamed S. handelt es sich um einen ägyptischen Polizisten.  Ob er selbst in illegale Machenschaften verwickelt war und warum er die israelischen Soldaten tötete, ist noch Gegenstand der Ermittlungen.

Im Aufruf zum Gedenken liest sich das so: “Wir bitten den allmächtigen Gott, ihm zu vergeben und mit ihm Gnade zu haben und ihn in seinen großzügigen Gärten wohnen zu lassen und dies ins Gleichgewicht seiner guten Taten zu bringen und ihn unter den Propheten zu versammeln. Und die Freunde, die Märtyrer, die Gerechten und die Guten sind Begleiter.”

Aufruf aus Twitter zur Gedenkveranstaltung.