Parlamentarische Anfrage: Wie unabhängig ist das Momentum-Institut?
Die Denkfabrik „Momentum Institut“ gibt sich betont unabhängig. Sowohl finanziell, als auch politisch. Eine parlamentarische Anfrage will dieser Behauptung nun auf den Zahn fühlen – schließlich gibt es einige Ungereimtheiten. Genaue Auskunft geben? Daran denkt man bei Momentum nicht.
Der Neos-Abgeordnete Gerald Loacker will es wissen. Und zwar mit einer parlamentarischen Anfrage an Arbeitsminister Martin Kocher. Dieser ist mit der Aufsicht der Arbeiterkammer betraut. Und die scheint seit dem Jahr 2020 als Geldgeber des Momentum Instituts auf.
Warum das brisant ist? Zum Jahreswechsel veröffentlichte Gründerin Barbara Blaha ein sehr angriffiges Video. Darin bewarb sie ihr Moment Magazin mit den Worten: „Hast du die Schnauze voll von streichelweichem Journalismus, der bei jeder Message Control mitmacht? … Moment nimmt kein Geld von Großkonzernen, Ministerien oder Parteien … Unterstütze unbeugsamen und unabhängigen Journalismus!“
Wenn man über die Worte der Thinktank-Gründerin nachdenkt, kommt man ins Grübeln. Wie unabhängig ist denn da gemeint? Gründerin Barbara Blaha war als Studentin Spitzenkandidatin des VSStÖ (Verband Sozialistischer StudentInnen) für die ÖH-Wahlen. Tiefrot, auch wenn sie 2007 aus der SPÖ ausgetreten ist. Für ihr Momentum Institut hat sie diverse Kommilitonen aus VSStÖ-Zeiten an Bord geholt. Auch Personen aus der SPÖ-Sektion 8 und ein einstiger Vertreter der linken Studentengruppe „Roter Börsenkrach“ sind unter den unabhängigen Denkern. Der wissenschaftliche Leiter des Instituts, Leonhard Dobusch, ist immerhin der Sohn des ehemaligen Bürgermeisters von Linz. Ein SPÖ-Bürgermeister freilich. Dazu noch Senior Economist Oliver Picek von der SPÖ Simmering. Und ein Redakteur leitet Seminare an der politischen Akademie der SPÖ, dem Renner-Institut. Freundschaft!
Spender werden freiwillig genannt
Kann man angesichts dieser Personalien noch von „politischer Unabhängigkeit“ sprechen?
Im Momentum Institut wird das Gegenteil empört zurückgewiesen. Dominik Gries (auch er war einst beim VSStÖ) sagt in der „Presse“: „Den Vorwurf der Parteinähe weise ich entschieden zurück. Wir sind ein advokatorischer Thinktank. Unsere Analysen basieren auf den Interessen der vielen, der breiten Mehrheit der Bevölkerung.“
Dann müssen wir auch noch über das Geld nachdenken. Die Kollegen von der „Presse“ haben versucht, der Finanzierung auf die Schliche zu kommen. Vergeblich. Barbara Blaha, die betont weder von Konzernen noch Parteien oder Ministerien finanziert zu werden, schweigt. Laut Sprecher Gries werden im Jahresbericht „aus Transparenzgründen und freiwillig“ jene Geldgeber genannt, die mehr als 5000 Euro pro Jahr überweisen. Genaue Summen werden nicht genannt, auch nicht das Jahresbudget.
Die Arbeiterkammer schweigt
Bis zu zwei Millionen Euro soll das Budget immerhin jährlich sein. Wird vermutet. Nichts Genaues weiß man ja nicht. Im Jahresbericht werden als Finanziers neben Patricia Kahane, Sebastian Loudon und der Köck Privatstiftung auch die Solidarität Privatstiftung des ÖGB angeführt – und eben auch die Arbeiterkammer. Sie alle haben „über 5000 Euro“ bezahlt. Wieviel über 5000? Das weiß man nicht.
Von der der Arbeiterkammer wird man es auch nicht erfahren. Die Pflichtmitglieder der Arbeiterkammer müssen zwar Beiträge überweisen und finanzieren damit zwangsläufig das Momentum Institut mit. Wie spendabel sie dabei sind, erfahren sie aber nicht. Aber, gar nicht drüber nachdenken – mitsprechen dürften sie ja ohnehin nicht.
Kommentare
Als (NEOS)Liberaler hat Hr. Loacker immer wieder die Sozialpartnerschaft – und hier im Besonderen die AK – am “Gaberl”, Wenn man seine parlamentarischen Anfragen liest, merkt man das sofort.
Bis zur Beseitigung derartiger Intransparenz einer solchen Körperschaft wird man wohl vernünftigerweise und vorsorglich von Verschwörung sprechen müssen – und dies nicht nur bezüglich jener, die in diesem Thinktank tätig sind, sondern ebenso jener, die diese Intransparenz dulden, bzw. decken, seien es Behörden, Richter, Staatsanwälte, Parlamentarier, Parteien, Firmen, Privatpersonen, Körperschaften usw.
Was steuergelder betrifft, wundert man sich wohin das alles fliesst, welche summen da im umlauf sind, und nicht fuers
Volk u land ausgegeben werden.
Daher kein wunder, jammer um intensivbettenanzahl, aber mitten in pandemie streichen.
Da stimmt was nicht. Und so ists scheinbar in jedem ressort.
Was die AK so alles mit den Zwangsbeiträgen alles mitfinanziert! Irgendwo verständlich, denn was sollen sie sonst mit dem vielen Geld anfangen? Noch höhere Gehälter?
Das ist wohl eher eine Lenk–Fabrik
Wer braucht eine Denkfabrik?
Zum denken lernen, kurz hatte auch eine,……. think tank…….
Bin gespannt wann es endlich hilft oder es nur als tank fuer gelder dient.
Das finanziert der ÖGB bzw. verbandelte Stiftungen. Ist ja jedem klar. Sonst bitte mich klagen (mit Gewerkschafts- und Steuergeldern…)
Ja Genossen,zahlt nur weiter fleißig euere indirekten Zwangsgebüren bei eurer Gewerkschaft ein,wohin das Geld fließt werdet ihr nie erfahren….
Da muss ich entschieden widersprechen. Die Mitgliedschaft bei der Gewerkschaft ist freiwillig und ach wenn ein roter Überhang (FSG) besteht, ist die Gewerkschaft überparteilich. Es besteht die Möglichkeit, sich einer politischen Fraktion anzuschließen, aber es besteht auch die Möglichkeit fraktionsfrei zu bleiben. Das Konzept der Gewerkschaft ist ok – nicht unfehlbar, aber ok.
Applaus für Herrn Loaker, dass er hier Transparenz einfordert! Es wird sich wahrscheinlich herausstellen, dass die Zahlungen von Arbeiterkammer und Gewerkschaft die Mehrheit der Mittel repräsentieren mit denen das Momentum Institut seinen armseligen Output finanziert. Der Mangel an wissenschaftlicher Kompetenz kann halt mit noch so viel Geld nicht kompensiert werden! Es wird Zeit die Pflichtbeiträge für die Kammern zu halbieren!
Die Speerspitze des Investigativjournalismus (Profil, Standard, Orf & das Klenkblattl), liebevoll „Viererbande“ genannt, hat derzeit leider keine freien Recherchekapazitäten zum Thema. So schade.
„Den Vorwurf der Parteinähe weise ich entschieden zurück.”
Leute, es ist Fasching, da darf man so etwas behaupten. Aber irgendwann ist auch der Fasching vorbei…..
Generell: Linke arbeiten großteild in Jobs, die vom Steuerzahler finanziert werden, in der öffentlichen Verwaltung wie Bund oder Stadt Wien oder in öffentlichen Unternehmen oder in NGO, die von der öffentlichen Hand subventioniert oder zwangsgebührenfinanziert werden. In der Privatwirtschaft schaffen es Linke tendenziell nicht, da dort weniger Sozialwissenschafter usw. gefragt ist, jedoch Leistung zählt, nicht Besserwisserei.
Daumen x Pi hätten locker 1/5 der Österreicher ohne Parteibuch oder Anschieber nicht die Position die sie heute bekleiden. Parteien fordern keine Leistung. Sie fordern bedingungslosen Gehorsam. Also darf man es den Geschobenen nicht verdenken, dass sie aus reinem Selbsterhaltungstrieb den Rest der Bevölkerung betrügen, belügen und bestehlen um ihren Brötchengebern ein tausendjähriges Reich zu bescheren.
Ich käme doch nie auf die Idee, MOMENTUM als unabhängig zu bezeichnen. Ich hoffe nur, diese Organisation wird nicht mit öffentlichen Mittel von Bund, Ländern (Wien??), Städten (Linz??), Gemeinden oder den Zwangsbeiträgen der AK gefördert. Bitte um Aufklärung.
Als ärgsten ist, dass dieses tief sozialistische Institut oft als sozialliberal bezeichnet wird. Auch nicht verwunderlich, dass dem Senior Economist aus der SPÖ Simmering im linkslastigen ORF die Möglichkeit geboten wird, seine klassenkämpferischen Thesen zu verbreiten. Und das, wie man liest, finanziert mit den Zwangsbeiträgen der Arbeitnehmer.
No na!
Man könnte ja mal nachfragen wieviele Ex- und NochÖVPler oder FPöler bei Momentum arbeiten
Ich glaube, wir alle wollen gar nicht wissen, wer Frau Blaha & Team finanziert. Wir wären dann in der Nähe eines “Herzkasperls”. P.S. Habe Barbara Blaha schon öfters in Diskussionen gesehen. War aber immer sehr enttäuscht über ihren Intellekt. Ist über eine Studentenvertreterin nicht hinaus gekommen, aber kann sich offensichtlich gut verkaufen.
Momentum kenne ich im Zusammenhang mit meinen szt. Chartanalysen f. meine Depotwerte ! Dient der Trend-Prognose :
“Das „Momentum“ ist nicht nur die „Mutter vieler Oszillatoren“, sondern mit Sicherheit auch eine der heute am häufigsten verwendeten technischen Studien überhaupt. Die Berechnung ist hier besonders einfach und die Variations- und Anwendungsmöglichkeiten kennen so gut wie keine Begrenzung.
Im „Momentum“ wird die Geschwindigkeit bzw. die Kraft oder Stärke einer Kursbewegung gemessen. Durch die fortlaufende Quantifizierung dieser „Schwungkraft“, d.h. deren Richtung bzw. Ab- oder Zunahme, ist das „Momentum“ einer der wenigen Indikatoren, der auf einen bevorstehenden Trendwechsel hinweisen kann.”
Das passte doch für die mittelmäßig intellektierte Frau Blaha sehr gut : Trends konstruieren blablabla, Entwicklungen antizipieren blablabla, Zukunft gestalten blablabla…. ! Kommt uns doch bekannt vor, oder…. !? 🙂 🙂
Unabhängiges Institut???????
Die sind sowas von linkslinks, dass sie aus der Wirtschaft wohl keine Cent bekommen werden
Die Arbeiterkammer ist ja für die Impfpflicht. Welche Interessen vertritt dieser aus Zwangsgebühren finanzierte Verein eigentlich? Meine sicher nicht.
Liebes eXXpress-Team! Bitte an der Sache dran bleiben, bis alle Geldflüsse bzw. Spenden an dieses linkslinke Momentum-Institut offengelegt worden sind. Skandalös finde ich dabei schon, dass die Pflichtabgaben der arbeitenden Bevölkerung zum Teil in dieses politisch agierende Institut fließen, anstatt die Arbeitnehmer zu unterstützen, welche diese Abgaben zu entrichten haben.
So lange die finanziellen Verhältnisse dieses sogenannten Instituts nicht restlos offengelegt werden, bleibt es für mich hochverdächtig. Komisch: einerseits werden dauernd ohne Rücksichten persönliche Mails durchsucht (als gäbe es kein Briefgeheimnis), Handys ausgeweidet (bis man halt irgendwas findet!), andererseits können manch “unabhängigen” Leute bzw “Institute” völlig unkontrolliert agieren, völlig unabhängig von Kontrollen, denen sonst alle anderen gnadenlos unterworfen werden. Komisch, nicht? Ja, sehr komisch!!
Rote Pestilenz at its best!
Diese linke Bände hat doch noch nie die Definition von “freiem Journalismus” sinnerfassend verstanden. Er ist bei den Roten schon immer ein Mittel der Manipulation und Indoktrination gewesen, und so wird es auch immer bleiben!
Jeder Verein muss jedes Jahr Rechenschaft über die Finanzen ablegen. Warum die nicht?
So sind sie die Linken: von anderen maximale Transparenz fordern, selber aber … Haltet den Dieb schreien, während sie mit beiden Händen in die Kassa greifen. Es ist nur widerlich.