Eine Frau (62) wurde am Freitag in Kärnten in ihrem Wohnhaus in der Gemeinde Eberndorf (Bezirk Völkermarkt) tot aufgefunden. Tatverdächtig ist der Lebensgefährte (69). Das berichtete die Polizei. Laut dem vorläufigen Ermittlungsstand soll er der Frau mit einem Messer oder einem ähnlichen Gegenstand tödliche Verletzunge in der Nacht auf Freitag zugefügt haben. Das niederländische Paar wohnte bereits länger in Österreich.

Eine Niederländerin (62) ist am Freitag, 7. Juli 2023 in ihrem Wohnhaus in der Kärntner Gemeinde Eberndorf (Bezirk Völkermarkt) tot aufgefunden wordenAPA/GERT EGGENBERGER

Der Mann war gegen 1.20 Uhr in einen Verkehrsunfall auf der Südautobahn (A2) bei Poggersdorf verwickelt.  Die Beamten fanden ihn in seinem stark beschädigten Pkw. Bei der Unfallaufnahme verhielt er sich renitent und verletzte einen Polizisten, sodass er festgenommen wurde. Kurz nach 5.00 Uhr meldete die Tochter (40) des Paares der Polizei, dass sie eine Abschieds-SMS vom Vater erhalten habe, nach der beide Eltern tot seien. Im Wohnhaus fanden die Beamten schließlich die Leiche der Frau. Erst danach wurde klar, dass es sich beim Verfasser der SMS um den Stunden zuvor Festgenommene handelt. Das Landeskriminalamt hat die Ermittlungen übernommen.

Mann in Polizeigewahrsam

Allerdings steht derzeit noch nicht fest, ob es sich um einen Unfall handelt. Das sei derzeit noch unklar, sagte Polizeisprecherin Waltraud Dullnigg. Andere Fahrzeuge waren laut Angaben der Polizei nicht beteiligt. Der Verdächtige wurde noch nicht einvernommen, befindet sich jedoch in Polizeigewahrsam.  Im Wohnhaus machte am Vormittag die Spurensicherung ihre Arbeit. Über Konflikte in der Beziehung des Paares sei der Polizei bisher nichts bekannt gewesen, sagte Dullnigg. “Es gab keine Annäherungs- und Betretungsverbote im Vorfeld.” Hinweise auf ein Motiv gebe es zunächst keine.

Kärnten wurde von einem Mord erschüttertAPA/GERT EGGENBERGER

Die Feuerwehr Völkermarkt war beim Einsatz auf der Südautobahn dabei. Sie berichtet auf ihrem Facebook-Kanal, der “offensichtlich verwirrte” Lenker sei eingeklemmt gewesen und habe nicht mehr weiterfahren können, obwohl er noch am Gaspedal gewesen sei. “Als sich ein Kamerad ins Fahrzeug lehnte und versuchte den Schlüssel abzuziehen, wurde dieser vom Lenker schon tätlich angegriffen.” Es sei schließlich doch gelungen, den Schlüssel zu entfernen und das Fahrzeug zu fixieren. Der Lenker habe zuerst versucht zu flüchten, sei “extrem aggressiv” gewesen und habe keine Scheu gehabt, die Einsatzkräfte zu verletzen. Gemeinsam sei es dann gelungen, ihn zu fixieren und der Rettung zu übergeben.