Der Hass im Web nimmt zu, immer mehr Menschen schrecken selbst vor der Verwendung von wüstesten Beschimpfungen und Morddrohungen nicht mehr zurück. Jetzt erzählt auch der Wiener Infektiologe Dr. Christoph Wenisch im ORF über die Einschüchterunsgversuche gegen ihn in einem Brief eines anonymen Verfassers: “Das war ein Drohbrief mit einer Collage, einer wollte mir den Kopf abschneiden. Das ist schon grauslich, so ein Bild wirkt ja immer auch nach.”

Wenige Tage zuvor hatte sich Wenisch bei einem Medientermin impfen lassen – weil er eben eine Impfung für wichtig und gut hält. Wenisch in “Wien heute”: “Ich bin dann erst einmal in die Versenkung gegangen, auch auf Empfehlung der Polizei. Aber dann kam nichts mehr, da dürfte sich wohl jemand gekränkt haben durch meine Äußerungen. Das wollte ich nicht.”

Christoph Wenisch ist für einen weiteren Lockdown

Der Leiter der Infektionsabteilung in der Klinik Favoriten lobt dann die Arbeit der Exekutive: Alles sei “sehr schnell gegangen”, die Polizei hätte die Spuren am Brief gesichert, die Staatsanwaltschaft leitete Ermittlungen ein.

Trotz dieser Erfahrung spricht der sympathische Mediziner auch im ORF-Interview Klartext: “Es muss einen weiteren Lockdown geben – und zwar so lange, bis die Zahlen wieder unten sind und unser Gesundheitssystem wieder normal funktioniert. Natürlich ist das eine politische Aufgabe auch, aber rein als Mediziner will man natürlich jeden Patienten verhindern.”

Auch diese Botschaft wollen sicher viele nicht mehr hören.

Der Wiener Top-Mediziner Christoph Wenisch

Wird ein weiterer Lockdown in Österreich verhängt werden?