In jeder Hand eine Rasierklinge – so hatte der Syrer (29) den Taxler angegriffen, der von Glück sprechen kann, mit leichten Schnittverletzungen am Hals davongekommen zu sein. Der Migrant hatte die scharfen Gegenstände immer bei sich – im Mund, wie die „Krone“ berichtet. Am Donnerstag verurteilten ihn die Geschworenen am Wiener Landesgericht wegen versuchten Mordes zu einer langen Haftstrafe.

Streit entbrannte mitten in der Nacht

Der verurteilte Angreifer trug ein wahres Waffenarsenal mit sich herum, darunter Pfefferspray, Schlagringe, Messer. Sie alle dienten angeblich der Selbstverteidigung. Am kuriosesten waren aber die Rasierklingen im Mund, die er immer bei sich hatte. „Ich bin durch viele Länder durchgereist und hatte viele Probleme“, erklärte der Migrant.

In der Nacht am 12. Juli hatte sich aber einen Taxifahrer vorgeknöpft – und hier kann man nicht von einer Verteidigung sprechen, sondern vielmehr von einem Angriff. Mitten in der Nacht war der syrische Migrant bei Rot über die Simmeringer Hauptstraße gelaufen. Daraufhin hupte ihn ein Taxifahrer verärgert an. „Es war ein Streit im Straßenverkehr, der völlig eskaliert ist“, meinte der Verteidiger.

Rasierklinge – eine gefährliche TatwaffeGetty

Verteidiger forderte Verständnis wegen schwerem Fluchtweg

Wütend hämmerte der Mann mit beiden Fäusten auf die Motorhaube und schlug dann den Seitenspiegel des Autos ab. Das wurde dem Taxler zu viel und er stieg aus. „In diesem Moment rastet er aus“, sagte der Anwalt. Mit seinen zwei Rasierklingen ging er auf das Opfer los. Die Staatsanwältin unterstrich: „Der Halsbereich eines Menschen ist eine hochsensible, lebenswichtige Region. Dass nicht mehr passiert ist, ist ein reiner Zufall.“

Der Syrer bekannte sich nur der Sachbeschädigung des Autospiegels und der leichten Körperverletzung schuldig. „Ich habe einen Fehler begangen, dass ich bei Rot über die Straße gegangen bin. Ich bin eine friedliche Person“, meinte er zunächst gegenüber der Richterin. Der Verteidiger meinte, der „schwere Fluchtweg“, der den Syrer 2022 nach Österreich geführt hatte, habe ihm eben besonders zugesetzt.

Die Geschworenen ließen sich davon nicht beeindrucken. Für sie war die Attacke auf den Taxifahrer ein Mordversuch. Nun muss der Syrer für fasst 18 Jahre in Haft – der das Urteil noch in der Verhandlung annahm, womit es rechtskräftig ist.