Das russische Militär hat drei Langstrecken-Atombomber auf seinem Stützpunkt in Syrien stationiert. Mit diesem Schritt hat Moskau seine militärische Stellung im Mittelmeerraum gestärkt. Die drei Tu-22M3-Bomber sind dem russischen Verteidigungsministerium zufolge bereits beim Luftwaffenstützpunkt in Syriens Küstenprovinz Latakia angekommen. Er ist die Hauptdrehscheibe für Moskaus Operationen in dem Land. Es ist das erste Mal seit dem Kalten Krieg, dass Moskau schwere Bomber in der Region stationiert hat.

Russlands Ministerium sagte, die Bomberbesatzungen würden eine Reihe von Trainingseinsätzen über dem Mittelmeer fliegen. Die Tupolew Tu-22M3, die von der NATO den Codenamen Backfire erhalten hat, ist ein zweimotoriger Überschall-Langstreckenbomber, der in der Lage ist, Atomwaffen zu tragen. Sie hat eine Reichweite von mehr als 5000 Kilometern.

Einziger Marinestützpunkt außerhalb von Ex-Sowjetunion

Wegen Russlands militärischer Unterstützung für Syriens Präsidenten Bashar Assad seit September 2015 konnte die syrische Regierung nach einem verheerenden Bürgerkrieg die Kontrolle über den größten Teil des Landes zurückgewinnen. Die Landebahn soll für die schweren Bomber nun verlängert und eine zweite Landebahn modernisiert worden sein. Russland hat auch seinen Marinestützpunkt im syrischen Hafen von Tartus erweitert und modifiziert. Es ist die einzige derartige Einrichtung, die Russland zurzeit außerhalb der ehemaligen Sowjetunion besitzt.

Als Teil der Bemühungen von Präsident Wladimir Putin, Russlands Militär inmitten der Spannungen mit dem Westen aufzurüsten, hat die russische Marine in den vergangenen Jahren die Praxis aus der Sowjet-Ära wiederbelebt, ihre Kriegsschiffe im Mittelmeer ständig rotieren zu lassen. Es wird geschätzt, dass etwa 60 Tu-22M3-Bomber bei der russischen Luftwaffe im Einsatz sind, und einige von ihnen haben von ihren Basen in Russland aus Bombeneinsätze geflogen, um Kämpfer in Syrien anzugreifen. Russischen Medienberichten zufolge könnte die Tu-22M3 modernisiert werden, um die neuesten Hyperschallraketen zu tragen.