Der spanische Rookie Jorge Martin hat die Ducati-Dominanz beim ersten von zwei MotoGP-Rennen auf dem Red Bull Ring in Spielberg mit seinem Premierensieg wiederhergestellt. Der Pole-Mann setzte sich am Sonntag in einem turbulenten Grand Prix der Steiermark vor Joan Mir (Suzuki) und WM-Leader Fabio Quartararo (Yamaha) durch. Der 23-jährige “Martinator” fuhr mit einer dominanten Vorstellung den ersten Sieg für das Ducati-Satellitenteam (Pramac Racing) heraus.

Jorge Martin (23) fuhr mit einer dominanten Vorstellung den ersten Sieg für das Ducati-Satellitenteam einAPA / ERWIN SCHERIAU

Brad Binder holte im Finish noch einen starken vierten Platz für die Lokalmatadore von KTM, Wildcard-Fahrer Dani Pedrosa beendete sein WM-Comeback auf Platz zehn. Der am Freitag schwer gestürzte Vorjahressieger Miguel Oliveira schied nach Reifenproblemen aus. Zum sechsten Mal in den jüngsten sieben Österreich-Rennen setzte sich ein Ducati-Pilot durch.

Das Rennen musste wie im Vorjahr abgebrochen und neu gestartet werden. Wenige Runden nach dem Start stürzten Pedrosa nach einem Highsider und Lorenzo Savadori (Aprilia), der der KTM von Pedrosa nicht mehr ausweichen konnte. Wegen ausfließendem Benzin brannten die Unfallstelle und die Maschinen stark. Das Feuer wurde aber rasch gelöscht und die Strecke gereinigt. Savadori humpelte ein wenig, Pedrosa konnte nach der Unfallpause weiterfahren – und Martin trug nach 27 Runden seinen ersten Sieg davon.

Der Renn-Sonntag in der Steiermark musste neu gestartet werdenAPA / ERWIN SCHERIAU

Der Renn-Sonntag hatte erfreulich für Österreich begonnen. Der Oberösterreicher Maximilian Kofler (20) wurde im Moto3-Rennen starker Neunter und schaffte erstmals in seiner Karriere ein Top-Ten-Ergebnis. KTM-Supertalent Pedro Acosta (17) holte nach einem packenden Zwiekampf mit Sergio Garcia den bereits fünften Saisonsieg und baute seine WM-Führung auf 53 Zähler aus. Das Rennen der Moto2-Klasse ging an den Italiener Marco Bezzecchi.

Das Auftakt-Rennen der kleinsten Klasse wurde bei nur 17 Grad trotz auftrocknender Strecke als “Wet Race” gestartet. Einige Fahrer pokerten trotz der tief hängenden Wolken mit Slicks, so auch Pole Mann Deniz Öncü, der am Vortag für die erste türkische Pole überhaupt gesorgt hatte. Öncüs Team steckte auf der Startaufstellung aber zu spät um, der Türke wurde deshalb in die letzte Reihe verbannt und am Ende nur 21.

Der zweitplatzierte Joan Mir (ESP), Sieger Jorge Martin und der drittplatzierte Fabio Quartararo (FRA) auf dem SiegerpodestAFP / JOE KLAMAR

Die Piloten mit Regenreifen waren trotz auftrocknender Strecke bis kurz vor Schluss im Vorteil. So auch Kofler, der von seiner finalen Startposition 22 sofort auf Rang 7 vorstieß und lange als 6. das beste Rennen seiner Karriere ablieferte. Erst am Ende wurde der KTM-Fahrer von einigen Piloten überholt. Sein bestes WM-Ergebnis war trotzdem fix. Und das beim Comeback-Rennen nach langer Verletzungspause.

“Ich bin voll happy, aber auch völlig K.o.”, sagte ein überglücklicher Kofler unmittelbar nach dem Rennen. “Dass ich nach der langen Pause so ein Ergebnis einfahren kann, hätte ich nicht gedacht”, staunte der 20-Jährige aus Attnang-Puchheim. Kofler hatte sich Ende Mai in Mugello schwer an den Rückenwirbeln verletzt und drei Rennen auslassen müssen. “Ich bin noch nie auf so einer Position herumgefahren. Da hoffst du nur noch, dass die Runden möglichst rasch weniger werden”, gestand Kofler.