Südkoreas Generalstab warf Nordkorea am Sonntag vor, seit Samstagabend nicht nur wieder reihenweise Müll-Ballons zu senden, sondern auch den fünften Tag in Folge Störangriffe auf das Satelliten-Navigationssystem GPS zu unternehmen. Das seien “irrationale Provokationen, die sich kein normaler Staat leistet”, sagte der Nationale Sicherheitsberater Chang Ho Jin in Seoul.

Bei einer Sitzung des ständigen Ausschusses des Gremiums hätten die Teilnehmer vereinbart, “Maßnahmen einzuleiten, die für Nordkorea unerträglich sind”. Wie die Maßnahmen genau aussehen, war zunächst unklar.

Nordkorea kündigte unterdessen Medienberichten zufolge an, es wolle vorerst keine mit Müll gefüllten Ballons mehr senden. Zugleich habe jedoch Vize-Verteidigungsminister Kim Kang Il in einer von Staatsmedien veröffentlichten Erklärung gedroht, die Aktion fortzusetzen, sollten aus Südkorea noch mehr anti-nordkoreanische Flugblätter kommen, wie die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap berichtete.

Den Militärangaben zufolge wurden etwa 720 Ballons in Seoul und anderen Regionen des Landes entdeckt. In den daran angehängten Beuteln hätten sich unter anderem Zigarettenstummel, Papier, Kleiderfetzen, Plastik und andere Abfallprodukte befunden. Die Objekte sollten nicht berührt werden, da sie potenziell gefährlich sein könnten.