Münchner unter Zugzwang: Bayern gegen Hertha zum Siegen verdammt

Die Situation bei den Bayern ist angespannt. Der deutsche Rekordmeister hat nun auch in der Bundesliga die Tabellenführung abgegeben. Die Mannschaft von Thomas Tuchel ist in der ungewohnten Rolle des Jägers. Nach dem 1:3 gegen Mainz ist Dortmund neuer Spitzenreiter der Bundesliga. Am Sonntag um 15.30 Uhr treffen die Bayern auf Hertha. Ein Sieg ist Pflicht, um nicht noch mehr Unruhe in diesen ohnehin turbulenten Zeiten aufkommen zu lassen.

Zudem geht es darum, im Titelkampf gegenüber Borussia Dortmund nicht weiter ins Hintertreffen zu geraten. Bayern-Trainer Thomas Tuchel meinte im Vorfeld: “Für uns ist die Ausgangslage klar: Wir haben es nicht mehr in der eigenen Hand und müssen jetzt 15 Punkte holen. Wir müssen zulegen. Es ist nicht zu spät, eine Reaktion zu zeigen. Es geht mehr denn je nur noch um uns. Wir müssen liefern und dann hoffen, dass es reicht.”

Die richtigen Turbulenzen begannen nach der Länderspielpause. Die Vereinsverantwortlichen haben sich dazu entschieden, Julian Nagelsmann freizustellen. Für ihn kam Tuchel. Doch auch er konnte die Trendwende nicht einleiten. Es folgte das Aus im DFB-Pokal gegen Freiburg und in der Champions League gegen Manchester City. In der Liga droht nach nur einem Punkt aus den jüngsten zwei Spielen die Serie von zuletzt neun Meistertitel in Folge zu reißen. “Für uns ist aktuell nichts einfach. Die Situation ist sonnenklar. Wir müssen liefern. Über die Ausgangslage zu diskutieren, macht aus der Tabellensicht, aber auch wegen der letzten Ergebnisse für uns keinen Sinn”, erklärte Tuchel.

Erst am Donnerstag rastete Thomas Tuchel bei einer Trainingseinheit aus. Wie die “Bild” berichtete. Der Cheftrainer war mit dem Offensivspiel nicht zufrieden und musste mehrfach korrigieren. Der Ex-Chelsea und PSG-Trainer musste anschließend mehrfach eingreifen. Tuchel schnappte sich daraufhin eine Slalomstange und versuchte, diese mit dem Knie zu zerbrechen. Wie angespannt die Situation bei den Bayern ist, zeigte auch die Tatsache, dass generell eine schlechte Stimmung beim Training herrschte. Mehrere Spieler hätten demnach lautstark miteinander diskutiert.

Am Freitag bei einer Pressekonferenz war Thomas Tuchel allerdings schon wieder zum Scherzen aufgelegt. Auf den überraschenden Besuch von Ehrenpräsident Uli Hoeneß angesprochen, antwortete der Bayern-Coach: “Er wollte mir nur kurz sagen, wer am Wochenende spielt. Habe ich dann auch gleich eingesehen.” Hoeneß hatte am Mittwoch das Training der Münchner besucht und mit Tuchel vor dem Beginn diskutiert. “Wenn zwei emotionale Menschen miteinander auf dem Fußballplatz sprechen, dann kann es auch mal emotional werden”, erklärte Tuchel die Szene und stellte klar: “Über die Inhalte werde ich nichts sagen.”