Novak Djokovic musste Australien nach einer Entscheidung des Bundesgerichts verlassen. Das Bundesgericht lehnte seinen Einspruch gegen die Annullierung des Visums ab. Der Serbe reiste zu den Australian Open, wollte zunächst einen Ausnahmeregelung. Doch die Behörden verweigerten ihm zunächst die Einreise. Ein Berufungsgericht hatte am Sonntag seinen Einspruch gegen den erneuten Entzug des Visums zurückgewiesen. Djokovic hatte daraufhin Australien eigenen Angaben zufolge “extrem enttäuscht” verlassen müssen. Dem Serben (34) droht nun ein dreijähriges Einsreiseverbot.

Damit gingen die Hoffnungen von Djokovic auf seinen 21. Grand Slam-Titel einen Tag vor Beginn Australian Open zu Ende. Heute, Montag wurde Djokovic in Belgrad von 30 Kamerateams und einigen Fans empfangen. Der Serbe gab keinen Kommentar ab und begab sich umgehend in sein Belgader Domizil. Doch sein Impfstatus könnte noch weitereichendere Konsequenzen für Djokovic haben.

Sollte der Serbe ungeimpft bleiben, könnte eine Teilnahme am Grand-Slam-Turnier in Roland Garros im Mai unmöglich werden. Nach Angaben der französischen Sportministerin Roxana Maracineanu dürfen aufgrund neuer Gesetzesbestimmungen künftig in- und ausländische Sportler nur an Bewerben teilnehmen, wenn sie geimpft oder genesen sind.

Serbiens Politik ging verhalten mit Ankunft von Djokovic um

Mit der Ankunft von Djokovic ging die Politik in Serbien eher verhalten um. Spitzenpolitiker posierten am Montag zunächst nicht mit ihm. Goran Vezic, der Vize-Bürgermeister von Belgrad, kündigte zumindest an, dass Djokovic den Preis der Stadt Belgrad erhalten werde. Ebenfalls aufs Konto der hauptstädtischen Verwaltung ging die Illuminierung eines weit sichtbaren Büroturms am Save-Ufer. Grundiert von den serbischen Nationalfarben rot-blau-weiß lief der Schriftzug “Nole, du bist der Stolz Serbiens” über das Gebäude. Nole ist eine Koseform des Vornamens Novak.

Die Reaktionen in Australien auf die Ausweisung von Australien fielen überwiegend positiv aus. Während die serbische Presse von einem Skandal sprach, äußerten sich die Medien in Australien positiv. Der wegen hoher Infektionszahlen und anstehenden Wahlen unter Druck stehende australische Regierungschef Scott Morrison sagte nach Djokovics Ausreise in einem Radiointerview am Montag, dass damit “eine sehr klare Botschaft” gesendet worden sei. Er deutete jedoch an, dass Djokovic “unter den richtigen Umständen” auch vor Ablaufen der Dreijahresfrist nach Australien zurückkehren könnte. Somit wäre ein Comeback des Serben bei den Australian Open eventuell bereits 2023 möglich.