Die römisch-katholische Erzdiözese von New York hat das Begräbnis einer Transgender-Gemeindeleiterin, das vergangene Woche in der St. Patrick’s Cathedral stattfand, verurteilt und die Veranstaltung als Beleidigung für den katholischen Glauben bezeichnet. Man sei sich weder der sexuellen Identität noch dem lauten Atheismus der Verstorbenen bewusst gewesen.

Liberale jubeln, Konservative laufen Sturm

Mehr als 1000 Menschen, viele davon Transgender, nahmen in der Kathedrale in Manhattan Abschied, feierten das Leben von Cecilia Gentili, einer Aktivistin und Schauspielerin, die für ihr Engagement für Sexarbeiter und Transgender-Personen bekannt war. Sie war auch eine bekennende Atheistin, ein Thema, um das sie laut der „New York Times“ sogar eine Ein-Frau-Show am Broadway aufbaute. Katholische Liberale, darunter einige Gemeindemitglieder von St. Patrick’s, sagten, die Kirche habe eine gute Tat getan, indem sie die Feier einer Transgender-Person ausrichtete. Einige konservative Katholiken waren jedoch anderer Meinung.

"Sakrilegisches Fiasko"

Eine Trauerrede erinnerte an  Gentili als “Heilige Cecilia, die Mutter aller Huren”, unter dem donnernden Applaus einer nahezu vollen Kathedrale. CatholicVote, eine konservative Gruppe, nannte das Begräbnis laut „New York Times“ „unglaublich und krank” und sagte, es sei “eine Verhöhnung des christlichen Glaubens”. Der Rev. Nicholas Gregoris, Mitbegründer der Priestly Society of Saint John Henry Cardinal Newman, nannte es “widerlich”, ein “blasphemisches und sakrilegisches Fiasko” und “eine bedauerliche Entweihung der berühmtesten katholischen Kirche Amerikas”.

Am Samstag veröffentlichte die Erzdiözese eine Erklärung, in der sie ihre Wut über das, was sie als “das skandalöse Verhalten” beim Begräbnis von Gentili bezeichnete, mit konservativen Katholiken teilte. Der Pfarrer Enrique Salvo von St. Patrick’s sagte, die Kirche sei sich bei der Zustimmung zur Ausrichtung des Gottesdienstes nicht über den Hintergrund oder die Überzeugungen von Frau Gentili im Klaren gewesen.

Wurde Schauplatz einer Transgender-Trauerfeier: Die St. Patrick's Cathedral in New York CityReuters