Jener besondere schwarze Handschuh ist nämlich von keiner geringeren als von Sisi (1837-1898), Kaiserin von Österreich und Königin von Ungarn. Und diesen trug die Monarchin am Tag ihrer Ermordung am 10. September 1898 in Genf an der rechten Hand. Aber warum unerfüllte heimliche Liebe? Ihr Kammerherr, der ungarische Graf Albert Berzeviczy (1853-1936), hatte aus Verehrung den schwarzen Seidenhandschuh Sisis Leiche heimlich von der Hand genommen und ihn zusammen mit ihrem Kamm und Blumen von ihrem Sarg liebevoll in einem Holzrahmen aufbewahrt.

Und das wäre auch weiterhin geheim geblieben, wären diese intimen Sisi-„Reliquien“ jetzt nicht dem deutschen Auktionshaus Hermann Historica München angeboten worden. Michael Wohlfart (55), Kurator des Sisi-Museums im Wiener Schloss Schönbrunn, ist übrigens von der Echtheit überzeugt. „Ein spektakuläres Stück“, freut sich der Sisi-Experte. Auch deshalb weil in besagtem Holzrahmen ein gesiegelter Brief Berzeviczys steckt, in dem er bestätigt, dass er den Handschuh vom „toten Körper, eigenhändig herabzog und denselben, zur Erinnerung“ behielt. Dazu Michael Wohlfart: “Das grenzt an Leichenfledderei. Es liegt ja nahe, dass Sisi jetzt mit nur einem Handschuh im Sarg liegt.“

Sisis Kammerherr Graf Albert von Berzeviczy bewahrte den schwarzen Seidenhandschuh der Kaiserin bis zu seinem Tod im Jahr 1936 auf. Am 25. November soll er jetzt in München versteigert werden. Rufpreis: 12.000 Euro!

Sisis Todeshandschuh soll übrigens am 25. November unter den Hammer kommen. Das Münchner Auktionshaus Hermann Historica hat 12.000 Euro Startpreis festgesetzt. „Das Stück wurde uns durch ein Mitglied des Hauses Thurn und Taxis angeboten.“