23.000 Gewaltdelikte in nur 365 Tagen auf deutschen Bahnhöfen und in den Zügen – diese Zahl aus dem Vorjahr (der eXXpress berichtete) schockierte die Öffentlichkeit. Und viele dieser Verbrechen wurden mit Messern verübt.

Nach einer wochenlange Nachdenkpause überraschte jetzt die deutsche Innenministerin Nancy Faeser (SPD) in einem Interview mit der Bild mit dieser Ankündigung: “Ich werde nächste Woche bei der Innenministerkonferenz ein generelles Messerverbot in Zügen und im gesamten öffentlichen Nahverkehr vorschlagen. Ich bin für ein Verbot, damit strikter kontrolliert und schlimme Gewalttaten verhindert werden können.“

Fraglich: Ob sich Macheten-Mörder von einem Messerverbot von ihren geplanten Taten abhalten lassen?

Umsetzung des Messerverbots mit Schwerpunktkontrollen

Wie dieses neue Gesetz dann tatsächlich in der Praxis umgesetzt werden kann, ist völlig unklar: Wer unterscheidet, ob in einem Fall ein Wanderer ein größeres Jausenmesser mitführt – oder ob damit ein Verbrechen verübt werden soll?

Faeser sagt dazu zur Bild: „Die Bundespolizei kann die stichpunktartigen Kontrollen an Bahnhöfen erhöhen, genauso sollten die Länder mit ihren Polizeien handeln. Wer gegen das Waffenrecht verstößt, begeht eine Straftat, die streng geahndet werden kann.“

Tatsächlich haben Deutschland und Österreich ein massives Problem mit der Masse an Verbrechen, die mit Stichwaffen verübt werden. Dass dies nun im Jahr 2023 zu strengeren gesetzlichen Maßnahmen führen soll, könnte aber auch andere Ursachen als alleine die aktuell größere Anzahl von Messern in Bahnhöfen und in Zügen haben.

Ob sich auch der österreichische Innenminister an der deutschen Gesetzesinitiative orientieren wird, ist noch unklar. Aus Polizeikreisen hörte dazu der eXXpress: “Jemand, der seinem Opfer mit einer Machete bei einer Wiener U-Bahn-Station Hände und Beine abschlägt, wird sich wohl auch nicht durch Messerverbot davon abhalten lassen.”

Soll bald verboten sein: die Mitnahme von Stichwaffen in deutschen Zügen und in Bahnhöfe.
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