“Rosi” hieß in Wirklichkeit Julia Margarita Rijo, stammte aus der Dominikanischen Republik und arbeitete als Prostituierte in mehreren Bordellen in Österreich. Doch das wusste man nicht, als ihre skelettierte Leiche am 17. April 1993 auf einer Pferdekoppel bei St. Margarethen im Bezirk Eisenstadt-Umgebung entdeckt wurde. Nur sehr schnell war klar: Die Frau war gewaltsam zu Tod gekommen, mit bloßen Händen erwürgt oder erdrosselt worden. Trotz intensiver Nachforschungen blieb die Identität der Toten allerdings unbekannt.

Bis den Ermittlern 23 Jahre später dank neuester technischer Verfahren der Durchbruch gelang. Es gelang ihnen, die 1962 geborenene Julia Rijo zweifelsfrei zu identifizieren. Das Mordopfer aus dem Rotlicht-Milieu bekam ein Gesicht, der Fall ging immer wieder in die Öffentlichkeitsfahndung.

Zeugen von damals meldeten sich nach TV-Sendung

Wie vor knapp zwei Wochen auch auf Servus TV in der True-Crime-Serie “Fahndung Österreich”, in der noch einmal “Rosis” bislang bekanntes Schicksal eindrucksvoll nachgestellt wurde. Gedreht wurde auch in einer Scheune, weil der Leichnam der Prostituierten wohl monatelang an einem luftigen Ort zwischengelagert worden war, bevor er auf der Pferdekoppel entsorgt worden war. Der Zustand der sterblichen Überreste ließ darauf schließen.

Tatsächlich gingen nach der Sendung und nach so langer Zeit neue Hinweise auf den ungeklärten Mordfall ein. Eine frühere Kollegin “Rosis” meldete sich, schilderte einen Streit mit einem Freier kurz vor dem Verschwinden der damals 30-Jährigen und nannte den Namen des damaligen Zuhälters. Die Zeugin nannte “Rosi” eine “ganz herzige Person”.

Ein anderer Anrufer, machte noch einmal auf die Angewohnheit des späteren Mordopfers aufmerksam. Demnach war “Rosi” im Burgenland häufig als Autostopperin unterwegs. Hatte sie der Mörder an der Straße aufgelesen?

DNA-Treffer führt zu Einbrüchen nach Deutschland

Die Cold-Case-Ermittler des Innenministeriums wissen es (noch) nicht, arbeiten jedoch jeden noch so kleinen Hinweis auf das ungelöste Verbrechen ab. Und setzen ihre größte Hoffnung in eine Spur, die ebenfalls relativ neu ist.

Durch die Weiterentwicklung der Kriminaltechnik gelang es doch noch, einen DNA-Treffer zu landen. Teile des genetischen Fingerabdrucks wurden an der Plastikfolie gesichert, in die “Rosis” Leiche eingewickelt war.

Die DNA-Spur führt zu Einbruchsdiebstählen in Deutschland aus den Jahren 2007 und 2012. Sollte dieser Täter noch leben und gefasst werden können, wäre wohl auch “Rosis” Mörder nach 30 Jahren endlich überführt.

Mordopfer Julia Margarita Rijo", genannt "Rosi".