Drei Personen attackierten am Wochenende den Stadttempel, Wiens wichtigste Synagoge. Zwei der Täter haben dabei die israelische Fahne zerissen, eine weitere Beteiligte imitierte das Abfeuern eines Maschinengewehrs (eXXpress berichtete). Während die Tätersuche weiterhin läuft, wurde wehr die Fahne bereits wieder auf der Hauptsynagoge.

“Die Israel-Fahne weht wieder am IKG-Gebäude in der Seitenstettengasse – in Solidarität mit Israel und im Gedenken an die Ermordeten und Verschleppten. Es wurde nun auch eine zweite Fahne angebracht. Wir lassen uns nicht unterkriegen!”, schrieb Oscar Deutsch, Präsident der Israelitischen Glaubensgesellschaft auf X (vormals Twitter).

"Israelische Flagge wird immer und überall wehen"

Auch David Roet, Israels Botschafter in Österreich, findet deutliche Worte: “An alle Israel-Hasser und Unterstützer des mörderischen Hamas-Terrorregimes habe ich eine Botschaft: Die israelische Flagge wird für immer und überall wehen!”.

Ursprünglich wurde die Fahne in Gedanken an die Opfer der Terrorattacke der Hamas gegen Israel aufgehängt, wie Deutsch bekannt gab. Laut Polizei wollte ein Zeuge des Vorfalls in der Nacht auf Samstag eine Täterin anhalten. Bei dem Versuch soll er von mehreren unbekannten Personen davon abgehalten und von einem Mann geschlagen worden sein. Dadurch wurde er im Gesicht verletzt.

Nicht nur in sozialen Medien sondern auch seitens der SPÖ, der NEOS und von Teilen des Koalitionspartners kam am Sonntag Kritik auf, warum nicht einmal die Hauptsynagoge Wiens rund um die Uhr bewacht wurde.

Hauptsynagoge erhält 24-Stunden-Überwachung

Wiens Polizeipräsident Georg Pürstl relativierte diese Darstellung am Sonntagnachmittag. Es habe nur eine einmalige Erfordernis für 24 Stunden aufgrund einer abstrakten Gefährdungslage gegeben. Diese habe man “auf effektivere und auf den Schutz gefährdeter Menschen, insbesondere auf den Schutz unserer jüdischen Mitbürger ausgelegte Maßnahmen abgeändert”, heißt es in einer Aussendung der Wiener Polizei. Nun erhält der Stadttempel jedoch eine 24-Stunden-Überwachung.