
Nach anonymer Anzeige: Keine Anklage gegen Pilnacek
Während der suspendierte Justiz-Sektionschef Christian Pilnacek wegen des Verdachts auf Verletzung des Amtsgeheimnisses angeklagt wird, werden in einem anderen Verfahrensstrang die Ermittlungen gegen den Spitzenjuristen eingestellt. Konkret wird es in der Causa Stadterweiterungsfonds keine Anklage gegen Pilnacek geben. Die Vorwürfe des Amtsmissbrauchs haben sich für die Staatsanwaltschaft Innsbruck als unrichtig herausgestellt.
Ausgelöst hatte dieses Verfahren eine anonyme Anzeige im April 2020. Pilnacek habe im Zusammenhang mit der Causa Stadterweiterungsfonds Amtsmissbrauch begangen, indem er das Verfahren verschleppt und manipuliert habe, lautete der Vorwurf.
Die Staatsanwaltschaft Innsbruck hat auch diese Manipulationsvorwürfe gegen Pilnacek und andere Justizbeamte überprüft und “keine Anhaltspunkte für die Richtigkeit der in der anonymen Strafanzeige erhobenen Vorwürfe” gefunden, heißt es in der Einstellungsbegründung, die in der Ediktsdatei der Justiz veröffentlicht ist und über die auch der Online-“Standard” berichtete.
Ermittlungen eingestellt
In der Causa Stadterweiterungsfonds waren hochrangige Spitzenbeamte des Innenministeriums beschuldigt worden, akquirierte Gelder nicht sachgerecht verwendet zu haben. Nach langwierigen Ermittlungen waren die Beamten dann im Juli 2020 freigesprochen worden.
Am Mittwoch war erst bekannt geworden, dass die Staatsanwaltschaft Innsbruck Anklage gegen Pilnacek wegen Verletzung des Amtsgeheimnisses erhebt. Diese Anklage gründet sich darauf, dass Pilnacek Ermittlungen gegen eine Journalistin der Tageszeitung “Die Presse” verraten haben soll. Der Prozess soll am 3. November im Großen Schwurgerichtssaal des Landesgerichts Wien verhandelt werden. (APA)
Kommentare
Er kann auf Schadenersatz klagen – und gegen unbekannt wegen Verleumdung.
Wie war das mit dem Pressegeheimnis? Gilt wohl nicht für alle nur, nur für die SZ, Falter, Standard und so – die dürfen ihre Informanten nicht verraten.
Interessant, das so gut wie ALLE anzeigen gegen ÖVP und FPÖ anonym waren….
Generation superfeig, Anpatzkultur ist hipp, Fakten? BRAUCHT MAN NICHT!
Die ehrabschneidenden Unterstellungen und Beschuldigungen gegen Pilnacek waren Kübel voller Dreck, geworfen von widerwärtigen, ehrlosen Kerlen und Kerlinnen, die einen hohen Beamten trafen, aber eigentlich Kurz beschmutzen und Österreich mitten in der Covid-Krise bewusst in Neuwahlen stürzen wollten.
Übrigens: Gerade eben fiel kein Wort zu dieser Entscheidung im Ö1-Journal. Danke, liebe Genossen und Genossinnen vom volkseigenen Betrieb!
Grundsätzlich ist Herr Sektionschef Pilnacek im Strafrecht so bewandert, immerhin ist er ja “Mister Strafrecht” , dass er da seinen Kopf aus der Schlinge ziehen konnte, wird ihm auch gelingen bei seinem Verfahren wegen Verletzung des Amtsgeheimnis es.
Ist auch eine Nichtmeldung…