Das verheerende Bootsunglück im Mittelmeer vergangene Woche hat weltweit für Aufsehen gesorgt. Jetzt hat ein griechisches Gericht Haftbefehle gegen neun ägyptische Männer im Alter von 20 bis 40 Jahren erlassen.

Sie werden beschuldigt, eine kriminelle Vereinigung gebildet zu haben und für die Gefährdung von Menschenleben auf hoher See verantwortlich zu sein, so berichtet der griechische Staatssender ERT.

Überlebende des Bootsunglücks haben Anklage gegen die Männer erhoben und sie als Besatzungsmitglieder des gesunkenen Fischkutters der vergangenen Woche identifiziert. Europol, die europäische Polizeibehörde, ist ebenfalls an den Ermittlungen beteiligt.

Hunderte Flüchtlinge noch vermisst

Das Unglück ereignete sich am vergangenen Mittwoch als das Boot von Libyen aus in Richtung Italien unterwegs war, wie die Überlebenden berichten. Bisher wurden 82 Leichen geborgen, während Hunderte weitere Menschen noch vermisst werden. Im Zusammenhang damit wurden auch Vorwürfe gegen die griechische Küstenwache erhoben, denen zufolge sie keine ausreichende Hilfeleistung erbracht habe. Die Küstenwache bestreitet diese Anschuldigungen jedoch.