Nach dem 0:2 in München ließ die französische Presse an Paris St. Germain kein gutes Haar: “Auf Wiedersehen Champions League. Vernichtet von den Bayern, ist Paris weiter auf Flop-Niveau”, urteilte etwa die Zeitung “Libération”. Der “Figaro” kommentierte das Ausscheiden kurz und bündig: “Ein weiteres europäisches Fiasko für Paris.”

Mit dem Ausscheiden im Achtelfinale am Mittwochabend in München ist Paris St. Germain zum wiederholten Mal am eigenen Anspruch gescheitert, die Champions League zu gewinnen. Und das obwohl die zwei offiziell besten Fußballer der Welt für Paris auf dem Feld waren: Lionel Messi (35) und Kylian Mbappé (24). Der dritte Superstar bei Paris St. Germain, Neymar, fehlte wegen einer Verletzung.

Für Trainer Christophe Galtier könnte das Abenteuer bei Paris St. Germain bald zu Ende seinFoto: Getty Images

Das Duplizieren

Schon im Vorfeld des Spiels in München war darüber gerätselt worden, wie es mit Paris St. Germain weitergeht. Die Unsummen, die von den Klubeigentümern aus Katar (Qatar Sports Investment) in den Verein aus der französischen Hauptstadt gepumpt wurden, haben in der prestigeträchtigen Champions League keinen Niederschlag gefunden. Nicht nur für Stars wie Messi, Mbappé und Neymar wurden Rekordbeträge bezahlt, auch die besten Trainer wurden nach Paris geholt – vergeblich.

Weder der Spanier Unai Emery (51), vierfacher Europa-League-Sieger mit Sevilla und dem FC Villareal, noch der Deutsche Thomas Tuchel (49), Champions-League-Sieger mit dem Chelsea FC, noch der Argentinier Mauricio Pochettino (51), Champions-League-Finalist mit Tottenham, vermochten den Champions League-Pokal nach Paris zu holen. Und der neue Trainer Christophe Galtier? Auch er wird sich wohl am Ende “nur” mit dem – voraussichtlichen – Titel der französischen Meisterschaft begnügen müssen.

Deshalb wird auch schon über seinen vorzeitigen Abgang spekuliert – wie bisher immer nach dem Ausscheiden in der Champions League. Mehr noch, die Anzeichen verdichten sich, dass auch die drei Superstars, Messi, Mbappé und Neymar, nach dieser Saison das Weite suchen werden. Diesbezüglich schießen die Mutmaßungen schon seit einiger Zeit ins Kraut. Außerdem ungewiss ist auch das weitere Engagement von Katar. Irgendwann, so Beobachter, dürften die Eigentümer aus dem Golfemirat genug davon haben, ihre Gelder in den Sand zu setzen.

Paris St. Germain steuert demnach turbulenten Zeiten entgegen.