Es waren chaotische Szenen, die sich vor dem Champions-League-Finale 2022 in Paris zugetragen haben. Das Endspiel zwischen Real Madrid und Liverpool begann mit einer halben Stunde Verspätung. Viele Ticketbesitzer kamen nicht oder nicht rechtzeitig vor Spielbeginn in die Arena. Die Polizei setzte daraufhin Tränengas ein. Dabei wurden mehr als 230 Personen verletzt. Eine unabhängige Untersuchung kam im vergangenen Monat zu dem Ergebnis, dass die UEFA die Hauptverantwortung für die Probleme in Paris trägt.

Am Dienstag meldete sich die UEFA zu Wort. Die Europäische Fußball-Union kündigte an, die Liverpool-Fans entschädigen zu wollen. So wird den Anhängern des englischen Premier-League-Clubs der Kaufpreis für die Eintrittskarten zurückerstattet. Man werde ein spezielles Rückerstattungssystem einführen, teilte die UEFA am Dienstag mit. Damit würden die Inhaber aller 19.618 Tickets, die Liverpool für das Endspiel zugeteilt worden waren, entschädigt. Der FC Liverpool kündigte an, die Abwicklung zu verwalten.

UEFA-Generalsekretär Theodore Theodoridis meinte in einer Mitteilung: “Wir haben zahlreiche öffentliche und private Meinungen berücksichtigt, und wir glauben, dass wir ein umfassendes und faires System entwickelt haben.” Er bedankte sich bei Liverpools Fanverbänden Spirit of Shankly und Liverpool Disabled Supporters Association für den Austausch.

“Mit dem Versprechen, die Fans zu entschädigen, hat die UEFA ihren Anteil an dem Fiasko teilweise anerkannt”, teilte Spirit Of Shankly am Dienstag mit. “Aber es entschuldigt die UEFA nicht, befreit sie nicht von Kritik oder verringert die Notwendigkeit, alle Empfehlungen aus der unabhängigen Untersuchung umzusetzen.”