Kamila Walijewa gilt in Russland zweifelsohne als Eiskunstlauf-Juwel. Mit nur 15 Jahren holte sie bei den diesjährigen Winterspielen in Peking im Mannschaftsbewerb die Goldmedaille. Doch dann gab Walijewa eine positive Dopingprobe ab. Bei ihr wurde die von der Nationalen Anti-Doping Agentur (NADA) verbotene Substanz Trimetazidin nachgewiesen. Diese Substanz ist in Medikamenten zur Behandlung von Angina enthalten. Außerdem ist es ein Herzmittel, dass den Blutfluss verbessert.

Das war allerdings bereits im Dezember im Rahmen der russischen Meisterschaften. Der Fall wurde aber erst nach dem Triumph der russischen Mannschaft bei den Winterspielen bekannt. Da Walijewa noch minderjährig ist, sind auch Trainerin Eteri Tutberidse sowie die Betreuer und Mediziner der Athletin in den Blickpunkt geraten. Nach tagelangem Wirbel durfte sie schließlich im Einzel starten, führte nach dem Kurzprogramm, hielt dann aber dem massiven öffentlichen Druck nicht stand und verpasste als Vierte eine Medaille. Nun wurde Walijewa von niemand geringerem als Wladimir Putin in Schutz genommen. Am Dienstag nahm der Kreml-Chef im Rahmen einer Zeremonie für die russischen Medaillengewinner dazu Stellung: “Solche Perfektion kann man nicht auf unehrliche Art mithilfe von zusätzlichen Substanzen und Manipulationen erreichen. Wir wissen sehr gut, das solche Substanzen im Eiskunstlauf nicht nötig sind.”

Putin kritisierte zudem die Sperre von russischen und belarussischen Athleten bei den Paralympischen Spielen von Peking, nachdem Russland am 24. Februar mit der Invasion in der Ukraine begonnen hatte. Dies hätte “ganz offen und zynisch” sowohl “fundamentale Prinzipien des Sports” sowie die “grundlegendsten Menschenrechte” der Betroffenen verletzt, betonte Putin.