Dieses Formel-1-Finale werden Motorsport-Fans wohl nicht so schnell vergessen. Es war der 12. Dezember 2021. Max Verstappen überholte Lewis Hamilton in der letzten Runde und sicherte sich damit den Weltmeister-Titel. Latifi hatte Probleme und fuhr zuvor in die Bande. Aufgrund der Safety-Car-Phase büßte Hamilton, der in Führung lag seinen kompletten Vorsprung ein. Bei dieser Gelegenheit ließ Verstappen, der kaum noch eine Chance auf den Sieg und damit auf den WM-Titel hatte frische Reifen aufziehen. Masi gab das Rennen für die letzte Runde frei, statt es hinter dem Safety-Car zu beenden. Mit den alten Reifen konnte sich Hamilton gegen Verstappen nicht mehr wehren. Dadurch holte sich der Red-Bull-Pilot den Sieg und am Ende auch den Titel. Anschließend geriet Masi in die Kritik.

Nach diesem höchst umstrittenen Finale hat der ehemalige Rennleiter Michael Masi laut eigenen Aussagen Morddrohungen gegen sich und seine Familie erhalten. “Es gab einige dunkle Tage”, sagte der Australier Masi “News Corp” am Sonntag: “Ich fühlte mich, als wäre ich der am meisten gehasste Mann der Welt. Ich habe Morddrohungen bekommen. Die Leute sagten, sie sind hinter mir und meiner Familie her.”

Masi wurde im Februar abgesetzt

Vor allem in den sozialen Medien wurde Masi zeitweise mit negativen Nachrichten und Anfeindungen überhäuft. “Sie waren schockierend”, sagte er: “Rassistisch, beleidigend, abscheulich, sie haben mich auf jede erdenkliche Weise beschimpft.”

Im Zusammenhang mit dem Herzschlag-Finale tauchten Aufnahmen des Funkverkehrs zwischen Masi und dem Kommandostand von Red Bull auf. Darin wurde vom Rennstall das unmittelbar danach praktizierte Szenario beschrieben. Besonders Mercedes hatte sich über die Entscheidungen laut beklagt, da Hamilton so im Finale den WM-Titel an Verstappen verlor.

Im Februar war Masi bereits vom Motorsport-Weltverband FIA in seinem Amt abgesetzt worden. Damals hieß es noch, dass ihm ein neuer FIA-Posten angeboten werde. Allerdings haben sich beide Seiten mittlerweile getrennt. Masi entschied sich dazu, zurück in seine australische Heimat zu ziehen, “um näher bei seiner Familie zu sein und sich neuen Herausforderungen zu stellen”, wie er selbst sagte