Am Sonntag musste sich Dominic Thiem noch im Davis Cup dem Kroaten Boran Coric geschlagen geben. Damit verlor das ÖTV-Team gegen Kroatien in Rijeka und hat damit den Einzug in die Gruppenphase der Weltgruppe nach 2021 verpasst. Für den Niederösterreicher geht es nun zurück auf die ATP-Tour. Der Ex-US-Open-Sieger spielt der Reihe nach die Sand-Turniere in Buenos Aires (ab 13.2.), Rio de Janeiro und Santiago de Chile. Dabei will die ehemalige Nummer drei der Weltrangliste in Südamerika endlich so richtig Fahrt aufnehmen kann. Dabei geht es auch darum, für die French Open in Form zu kommen.  Primäres Ziel wäre es auch, sich im Ranking so zu verbessern, dass er in jedem Turnier wieder fix starten kann.

Thiem sieht vor allem weiteren Verbesserungsbedarf bei seiner Vorhand und auch beim Aufschlag. “Die Vorhand ist schon da, aber ich setze sie nicht oft genug so ein wie früher”, analysierte Thiem schon am Samstag nach seiner Niederlage gegen Borna Gojo. Zudem verpasst er auch im Gegensatz zu früher freie bzw. rasche Punkte beim Aufschlag. “So wie ich serviere kommen sehr viele Bälle zurück. Ich habe wenig Asse, wenige Aufschläge, wo ich nichts mehr machen muss. Jetzt ist es zu häufig der Fall, dass ich gut serviere, danach weiter spielen muss und nicht so die Punkte aufbaue wie früher.” Auch seinen an sich guten Kick-Aufschlag, mit dem er die Gegner weit aus dem Feld treiben kann, setzte er zuletzt weniger ein.

Erster Schlag nach dem Aufschlag derzeit größter Unterschied

Für Thiem liegt der größte Unterschied derzeit im ersten Schlag nach dem Aufschlag. “Teilweise, wenn ich in der Rallye bin, ist es echt okay, aber der erste Ball ist teilweise zu langsam und teilweise zu unplatziert,” sagte der Lichtenwörther.  Thiem ist auch bewusst, dass mit seinem Ranking um Platz 100 natürlich vorerst auch weiterhin von Beginn weg starke Gegner warten können. “Ja, dort kann es auch böse ausschauen mit den Auslosungen”, weiß auch Thiem. Doch will er nur annähernd wieder dorthin kommen, wo er schon einmal war, dann muss es auf Sandplatz jetzt bald klappen.

Bereits am Mittwoch fliegt Dominic Thiem nach Argentinien. Danach werde er sehen, ob er die angefragte Wildcard für Indian Wells erhält, andernfalls spielt er dort Qualifikation. “Dann gibt es einige Optionen, es kommt darauf an wie ich die Turniere in Südamerika gespielt habe.” Es gäbe die Möglichkeit zwischen Indian Wells und Miami ein ATP-Challenger zu spielen, die Qualifikation in Miami oder nach Europa zurückzukehren und auf Sand weiter zu trainieren.

Wichtig ist Thiem, dass er sich nun genügend Punkte holen kann. “Ja, das ist schon ein Ziel, dass ich mir wieder das Ranking erspiele, mit dem ich in jedem Turnier drinnen bin.” Die erhoffte Wildcard für Indian Wells ist nicht mehr so selbstverständlich. “Irgendwann wird es auch mit den Wildcards vorbei sein, völlig verdient auch (lacht).”