Nach dem zweiten Tag der Fußball-EM kennt die Welt nur eine Sorge und ein Thema: Den Gesundheitszustand des dänischen Mittelfeldspielers Christian Eriksen, der am Samstagabend völlig unerwartet mitten am Spielfeld kollabierte. Alle wollen wissen, wie es ihm geht, beten, dass er schnell wieder gesund wird – Vermutungen wurden zwar nicht gleich laut ausgesprochen, aber dennoch fragen sich alle: Wie kann das sein?

Natürlich macht man sich da seine Gedanken, und es dauerte nicht lange, bis die ersten gemurmelten Vermutungen und Gerüchten laute Spekulationen wurden. Selberdenker und eXXpress-Leser Alex schreibt etwa in einem Kommentar: “Schreckliche Bilder, da läuft es einem kalt den Rücken hinunter… alles Gute!!!! Eine Frage wird auftauchen: wurde der Spieler erst kürzlich geimpft???” Mit dieser Prognose lag der aufmerksame Leser sehr richtig, denn die Diskussionswogen rund um den Auslöser für den völlig unerwarteten Zusammenbruch des Dänen gingen sehr rasant sehr hoch. Schließlich treten EM-Athleten nur in Topform zu einem Großereignis an und der erst 29-jährige Eriksen galt als kerngesund, auch von Vorerkrankungen weiß niemand etwas. Wie kann es dann passieren, dass er von einer Sekunde auf die nächste völlig zusammenbricht und niemand weiß, ob er es überhaupt durch die Nacht schafft?

Marotta: Eriksen war weder krank noch wurde er geimpft!

Nachdem Gott sei Dank Entwarnung gegeben werden konnte und die Nachricht die Runde machte, das Eriksen sich mittlerweile in stabilem Zustand befindet, tüfteln die Ärzte und medizinischen Experten im Krankenhaus, in dem der Mittelfeldspieler nun in Behandlung ist, an der Beantwortung der Frage des “Warum”. Doch eine Sache will Beppe Marotta, der Geschäftsführer von Inter Mailand, bei dem Eriksen seit vergangenem Jahr unter Vertrag steht und der laut eigenen Aussagen in engem Austausch mit den dänischen Ärzten steht, gleich ausräumen – und zwar jeglichen möglichen Zusammenhang mit einer Corona-Erkrankung oder Schutzimpfung: “Er war nicht an Covid erkrankt und er wurde auch nicht geimpft”, stellte Marotta klar.

Eriksen schrieb noch in der Nacht eine WhatsApp-Nachricht an Teamkollegen

Der Geschäftsführer des italienischen Meisters verkündete auch, dass Eriksen nur wenige Stunden nach seinem Zusammenbruch im EM-Spiel gegen Finnland bereits eine Nachricht an seine schwer geschockten und besorgten Club-Kollegen geschickt hatte. “Es geht ihm sehr viel besser. Das Schöne ist, dass er eine Nachricht in unseren internen Inter-Chat geschickt hat. Er hat die Mannschaft beruhigt und gesagt, dass er bald zurück sein wird”, sagte Marotta im italienischen TV Sender Sky Sport.

Eine große Erleichterung für seine “Brüder” und Teamkollegen, die nach dem Kollaps blitzschnell und geistesgegenwärtig reagiert hatten und bereits jetzt unabhängig von allen Spielergebnissen als die großen Helden der EM gefeiert werden. Denn sie waren es, die sofort zur Stelle waren um Eriksen zu helfen und als menschlicher Schutzschild agierten, um den zusammengebrochenen Dänen vor den Blicken und Linsen der Kameras zu schützen und Pietät zu wahren.

Dänemark-Kapitän Simon Kjaer wird als Held und Lebensretter gefeiert

Besonders Simon Kjaer, der Kapitän der Dänen, der als erster an Eriksens Seite war, wird als DER Held der dramatischen Nacht gefeiert: Er war nicht nur derjenige, der seine Teamkollegen versammelte und anwies, einen Kreis um Eriksen zu bilden, sondern hat ihm womöglich durch Ersthilfe und Herzmassage das Leben gerettet. Als die Sanitäter übernahmen und Eriksens völlig aufgelöste Partnerin Sabrina Kvist aufs Spielfeld stürmte, war Kjaer es, der die Lebensgefährtin seines Kollegen tröstete. Der 32-Jährige hat damit in einem echten Ausnahmemoment auf mehreren Ebenen wahre Führungsqualität bewiesen.

Und die braucht es auch: Denn für Eriksens Kollaps hat bei Vielen ihre Spuren hinterlassen, die dänische Mannschaft hat nach den Vorfällen des Matches gegen Finnland nun psychologische Unterstützung und Krisenhilfe erhalten. Das für Sonntag geplante nächste Training der Dänen wurde ebenfalls verschoben.