
Nach Grenzsturm: Spanien schiebt gleich wieder Hunderte Migranten ab
Noch immer herrscht Ausnahmezustand in der spanischen Enklave Ceuta. Marokko setzte den Grenzschutz aus. Seither gelangten Tausende Migranten nach Spanien – viele davon schwimmend! Ein großer Teil von ihnen wird wieder zurückgeschickt.
Spaniens Regierungschef Pedro Sánchez kündigte an, die Ordnung “so schnell wie möglich wiederherzustellen”. Auch die EU-Kommission rief die marokkanische Regierung auf, weitere “irreguläre Ausreisen” zu verhindern.
Die meisten Ankömmlinge sind junge Nordafrikaner, ein paar Frauen, ab und an ein Schwarzafrikaner. Die Behörden in Marokko halten die Migranten nicht auf, lassen sie bis zu einem Grenzzaun gelangen, von wo aus sie ins Meer springen und einfach bis nach Spanien schwimmen. Bereits um 20 Uhr am Montagabend hatten die Behörden von 5000 illegal eingereisten Migranten gesprochen, aber auch danach wird der Ansturm nicht kleiner, berichtet die „Welt“. Genaue Zahlen lassen in sich in dem Chaos nicht herausfinden. Bis zu 10.000 sollen es mittlerweile sein, rund 2500 davon minderjährig.
Der freiheitliche EU-Parlamentarier Harald Vilimsky ist gegen Aufnahme ohne Schutzgrund
„Der jüngste Migrantenansturm auf Ceuta und Melilla zeigt, dass es einen wirksamen Schutz der EU-Außengrenzen nur dann geben kann, wenn diese Grenzen auch dichtgemacht werden können“, erklärte heute Harald Vilimsky, freiheitlicher Delegationsleiter im Europaparlament. „Bestehende EU-Politik ist ja, dass Migranten zuerst einmal eingelassen werden. Unabhängig davon, ob ein Schutzgrund vorliegt oder nicht, werden sie in der überwiegenden Mehrheit dann nicht mehr abgeschoben. Das kommt geradezu einer Aufforderung gleich, sich nach Europa auf den Weg zu machen.“
Kommentare
Pushbacks sind illegal und menschenverachtend. Jeder Mensch hat ein Recht auf einen Asylantrag. Europa muss die Grenzen öffnen und sich deutlich gegen Rechts positionieren. Europa ist reich und kann sich das leisten.