Im November 2021 sorgte Markus Anfang für einen handfesten Skandal! Der damalige Trainer von Werder Bremen fälschte seinen Impfpass – aus Angst vor der Impfung. Darüber hinaus befürchtete er, seinen Job zu verlieren. Denn als Kontaktperson mit Infizierten hätte er sich ständig in Quarantäne begeben müssen. Doch das war nicht die einzige Angst. Im Interview mit der Bild betonte er damals: “Ich habe Angst, weil ich selbst schon mal eine Herzmuskelentzündung hatte. Und mein Vater ist 2019 im Stadion in Duisburg mit einem Herzinfarkt umgefallen, musste neunmal wiederbelebt werden. Das habe ich hautnah miterlebt, das macht etwas mit einem,” sagte Anfang.

Seine Zeit an der Weser war jedenfalls beendet. Der Verein trennte sich mit sofortiger Wirkung von Anfang. Doch nicht nur seinen Job hat der Trainer verloren. Außerdem wurde er von einem Amtsgericht in Bremen zu 36.000 Euro Strafe verdonnert. Der Trainer entschuldigte sich mittlerweile öffentlich. Auch ohne ihn hat Werder Bremen den Wiederaufstieg in die Bundesliga geschafft. Bremen-Geschäftsführer Frank Baumann nahm die Entschuldigung jedenfalls an und meinte, dass Anfang seinen Anteil hätte. Doch der Ex-Werder Trainer blieb bescheiden. Im “Sport1 Doppelpass” zur 2. Bundesliga meinte er: “Das war der Verdienst von Ole Werner und Patrick Kohlmann. Ich habe eine schwierige Situation in Bremen übernommen: nach 40 Jahren zum ersten Mal wieder 2. Liga. Es war nicht leicht, meine schwerste Aufgabe bisher.”

Erste Gespräche mit Vereinen

Die Resonanz nach seinem reumütigen Auftritt im “ZDF Sportstudio” Anfang März hatte ausschließlich positive Resonanzen zur Folge. “Ich habe durchweg nur positive Nachrichten bekommen. Es war mit die lehrreichste Zeit, die ich mitgemacht habe. Ich habe gerade aus dem Fußball viel Zuspruch erhalten und viele haben mir den Respekt dafür entgegengebracht, dass ich die Eier hatte, mich öffentlich zu stellen. Mein Anwalt wollte es nicht, mir war es allerdings wichtig, dass ich mich bei den Fans und Werder Bremen entschuldige Anfang ist jedenfalls nicht traurig darüber, dass er bei der Meisterfeier nicht dabei war. Vielmehr freute er sich für seinen Ex-Club. “Dass ich nicht dabei bin, habe ich mir selbst zuzuschreiben,” gab Anfang zu.

Neben seiner Strafe bekam Anfang auch noch bis zum November 2023 ein Berufsverbot auferlegt. Ab dem 10. Juni 2022 ist Anfang jedoch auf Bewährung. Somit darf Anfang ab der kommenden Saison wieder als Trainer arbeiten. So scheint es bereits erste Gespräche mit Vereinen zu geben. “Ich habe Gespräche geführt. Ich muss für mich und meine Familie entscheiden, was ich mache und wie ich was mache. Im Fußball kann man nicht alles planen. Daher kann man seinen Job nicht planen – gerade als Trainer. Ich lasse alles auf mich zukommen,” meinte Anfang.