Emotionales Comeback für Jennifer Hermoso. Die Weltmeisterin kehrte erstmals seit der Skandal-Siegerehrung bei der Weltmeisterschaft zurück zum Nationalteam. Hermoso wurde von Ex-Präsident Luis Rubiales auf den Mund geküsst. Die Szenen sorgten weltweit für Wirbel. Bei ihrer Rückkehr erntete die Fußballerin Applaus. Sie absolvierte wieder ein Training mit dem spanischen Nationalteam und posierte daraufhin für Fotos mit den Fans.

Das spanische Frauen-Nationalteam mit der neuen Trainerin Montse Tomé bekommt es am Freitag im Rahmen der Nations League mit Italien zu tun. Am Dienstag folgt ein Duell gegen die Schweiz. Noch Ende September stand Hermoso nicht im Kader – zu ihrem eigenen Schutz, wie es später in einer Begründung hieß. Hermoso hat dem jedoch widersprochen.

Kommission gegen sexuelle Gewalt gegründet

Doch auch abseits des Platzes blieb kein Stein auf dem anderen. Mit dem spanischen Fußballverband und der obersten Sportbehörde CSC hat man eine Kommission gegründet. Sie soll für tiefgreifende Reformen und ein Ende der sexuellen Gewalt sorgen. “Es ist ein sehr wichtiger Tag für uns alle. Wir haben dieser Mannschaft zugehört und versuchen, alle Probleme zu lösen,” meinte RFEF-Präsident Pedro Rocha in einer Aussendung.

Konkret geht es um Mechanismen zur Prävention und Reaktion für Situationen, in denen es zu sexueller Gewalt oder Diskriminierung aufgrund eines Geschlechts kommt. Wie die Zeitung “”El País” berichtet, geht es darüber hinaus auch um Maßnahmen zur Professionalisierung des Frauenfußballs. Auch ein faires Vergütungssystem in allen Sportkategorien soll her. Die Parteien verpflichteten sich zudem dazu, Maßnahmen zum Schutz junger Mütter (dazu zählt auch der Anspruch auf Stillzeiten)  zu ergreifen und auch Schlichtungsmechanismen vorzuschlagen.

Nach dem Skandal-Kuss von Rubiales löste einen großen Shitstorm aus. Rubiales blieb zunächst im Amt, ehe er sich dem Druck beugte und schließlich doch zurücktrat. Auch der umstrittene Weltmeister-Trainer Jorge Vilda musste nach dem Eklat gehen. Inzwischen betreut er das marokkanische Nationalteam.