“Ich werde dich töten. Du bist eine Schande für den deutschen Fußball.“ Diese Nachricht erhielt Patrick Ittrich auf Instagram. Der Schiedsrichter teilte die Morddrohungen, die er nach dem Zweitligaspiel zwischen Hertha BSC und dem VfL Osnabrück (0:0) erhielt, auf seinem Profil. “Was heute nach dem Spiel wieder an abartigen DM (Privatnachrichten, Anmerkung) auf meinem Account zu lesen waren ist unfassbar,” zeigte sich Ittrich fassungslos.

Hintergrund zu den Drohungen: Der Offizielle, im Hauptberuf übrigens Polizist, zeigte Hertha-Stürmer Florian Niederlechner wegen eines groben Foulspiels nach Videosbeweis in der 85. Minute die Rote Karte. “Anzeige folgt übrigens,” meinte der Fußball-Schiedsrichter weiter. Inzwischen habe sich der Verfasser der Nachrichten bei ihm jedoch entschuldigt. Zudem hätte er auch Nachrichten erhalten, in denen die Attacken scharf kritisiert wurden: “Das freut mich und zeigt mir, dass eine deutliche Mehrheit solche Angriffe klar verurteilt. Die positiven Zuschriften, die ich bekommen haben, überwiegen jedenfalls bei Weitem”, sagte Ittrich.

Schiedsrichter-Boss Lutz-Michael Fröhlich verurteilt Morddrohungen scharf

Auch Schiedsrichter-Boss Lutz-Michael Fröhlich hat die Drohungen gegen Ittrich scharf verurteilt. “Ein solches Verhalten ist ungeheuerlich, verstörend und inakzeptabel. Es schadet den Unparteiischen, aber auch dem Fußballsport insgesamt. Manche scheinen einfach keine Grenzen und Hemmungen zu kennen,” sagte Fröhlich auf der Homepage des Deutschen Fußballbundes.

Hertha äußerte sich nach den Morddrohungen auf X (Twitter): “Die Nachrichten, die Schiedsrichter Patrick Ittich über die Sozialen Netzwerke aus unserem Fanlager erhalten hat, sind für uns als Hertha BSC nicht tragbar. Wir möchten hiermit unsere volle Solidarität & Unterstützung mit Herrn Ittrich kundtun,” hieß es in dem Statement. “Hetze, Diskriminierung bis hin zu Morddrohungen über die sozialen Netzwerke sind nicht tolerierbar. Emotionen gehören zum Sport dazu & sind wichtig aber Kommentarsektionen oder DM’s sollten kein Ventil dafür sein, besonders nicht in der scheinbaren Anonymität des Internets,” schrieb Hertha weiter.