Es war ein Sieg der Moral. Nach zweifachem Rückstand kämpfte sich die ÖFB-Elf zurück in das Spiel und holte am Ende einen hochverdienten 4:2 Sieg. Die Erleichterung war groß, vor allem bei Teamchef Franco Foda. Bei einer Niederlage wären seine Tage als Teamchef wohl gezählt. So konnte sich der Deutsche eine Atempause verschaffen. Foda lobte nach den jüngsten Rückschlägen vor allem die Einstellung seiner Truppe. “Die Mannschaft war willig, sie wollte diesen Sieg unbedingt. Sie wollte es allen zeigen, dass sie besser Fußballspielen kann.” Das gelang, die Fehlerzahl wurde von der ersten zur zweiten Hälfte reduziert, zweimal ein Rückstand aufgeholt. Der Jubel nach Schlusspfiff fiel ausgelassen aus, auch wenn in der Tabelle immer noch Rang vier steht. Foda: “Wir haben uns über den Sieg sehr gefreut. Wir haben ja zuletzt auch viel Kritik einstecken müssen.”

Dadurch sind die Chancen auf einen Verbleib von Foda als Teamchef bei den Playoffs im März gestiegen. Doch zugleich drückte der Deutsche auch auf die Euphoriebremse, wartet doch am Montag bereits das nächste Spiel gegen die Republik Moldau. “Da müssen wir die Leistung wieder abrufen und neu bestätigen”, betonte Foda. Mit der Republik Moldau kommt ein Gegner, der defensiv eingestellt ist: “Da müssen wir wieder schnell nach vorne Spielen, wenn sich die Möglichkeit bietet, und Lösungen finden im letzten Drittel,” weiß Foda.

Baumgartner fehlt weiterhin

Definitiv fehlen wird jedoch Christoph Baumgartner. Der Hoffenheim-Legionär war gegen Israel wegen einer im Abschlusstraining erlittenen Muskelverletzung ausgefallen und wird laut Foda definitiv auch am Montag fehlen. Diese Verletzungsmisere zieht sich laut Foda schon “wie ein roter Faden ein bisschen durchgezogen.” Auch die Fans konnten durch diesen 4:2 Sieg wieder etwas fröhlicher gestimmt werden. Insgesamt kamen 4300 Zuseher ins Wörthersee-Stadion – Minusrekord in einem ÖFB-Länderspiel der Nachkriegszeit ohne Corona-Kapazitätsbeschränkung. Dem Teamchef war klar, dass man die Fans nur mit einer couragierten Leistung zurückgewinnen kann. Diese sah Foda zwar bei seinem Team. Dennoch: “Es gilt aber auch, diesen Sieg richtig einzuordnen, nicht zu übertreiben, bodenständig zu bleiben.”

Als Edeljoker hat sich wieder einmal Louis Schaub präsentiert. Ein Blick auf die Statistik verrät: Mit einer Einwechslung von Louis Schaub kann Fußball-Teamchef Franco Foda relativ wenig falsch machen. Der Profi des 1. FC Köln hat sieben seiner acht Länderspiel-Tore als “Joker” erzielt, zwei davon am Freitag in Klagenfurt. Der Deutsche war danach voll des Lobes für den Mittelfeldspieler. “Er ist heute reingekommen und man hat gespürt, dass er hungrig war, dass er gierig war, im Spiel etwas zu bewegen. Das zeichnet ihn einfach aus. Deswegen mag ich ihn auch und habe ihn trotzdem, obwohl er bei seinem Verein wenig spielt, auch einberufen”, erklärte Foda.