Der versuchte Eingriff in die Eigenstaatlichkeit der westeuropäischen Nationen durch die Ukraine sorgte in vielen Hauptstädten in der EU für Irritationen: Die Regierung in Kiew äußerte kürzlich den Wunsch, dass sämtliche wehrfähigen gesunden Männer, die in andere europäische Länder geflüchtet sind, zurück in ihre Heimat gebracht werden sollen – um dort die großen Verluste der ukrainischen Streitkräfte auszugleichen und in den Krieg zu ziehen.

Wie der eXXpress exklusiv berichtet hat, stellte Österreichs Innenministerium prompt klar, dass ukrainische Kriegsvertriebene “sicher nicht” zurück in ihre Heimat abgeschoben werden – auch nicht 18- bis 54-jährige wehrfähige Männer. Immerhin sind 14.000 wehrpflichtige Ukrainer in Österreich als Flüchtlinge registriert, das wären für die ukrainische Armee bis zu 32 Bataillone oder eine ganze Division.

In Österreich sind 14.000 ukrainische Männer im Alter von 18 bis 54 Jahren als Flüchtlinge registriert.

Ungarn stellt klar: Niemand wird an die ukrainische Regierung ausgeliefert.

Nun schloss sich auch die Regierung in Budapest der Meinung Österreichs an: “Wir untersuchen nicht, ob die Ukrainer einen ukrainischen Flüchtling als Wehrpflichtigen betrachten oder nicht. Ungarn wird keine Ukrainer ausliefern”, sagte Zsolt Semjén, stellvertretender Ministerpräsident Ungarns, gegenüber atv.hu.

Und Semjén betonte: „Jeder Flüchtling aus der Ukraine ist in Ungarn ein freier Mensch, der frei entscheiden kann, ob er hier bleibt, in den Westen geht oder – wenn er oder sie möchte – zurückgeht. Alle Flüchtlinge aus der Ukraine sind in Ungarn sicher. Weder er noch seine persönlichen Daten werden ausgeliefert.”

Interessant wird nun, wie sich die deutsche Regierung verhalten wird: Immerhin sind aktuell in Deutschland 1,1 Millionen ukrainische Kriegsvertriebene registriert – vermutlich dürfte der Anteil der Männer so wie in Österreich bei etwa 34 % liegen. Für die ukrainische Armee wäre die Rückschiebung von bis zu 374.000 Wehrfähigen natürlich eine gewaltige Verstärkung.

Seine Armeeführung braucht dringend neue Soldaten: Wolodymyr Selenskyj.
Die Verluste der ukrainischen Armee sind hoch - alleine bei der Gegenoffensive sollen seit Juni 40.000 Soldaten gefallen sein.