Nach Platz 17 durch Stefan Brennsteiner als bestes ÖSV-Ergebnis vor einem Jahr beim Weltcup-Auftakt in Sölden hofft das Gastgeberteam am Sonntag (10.00/13.30 Uhr, live ORF 1) wieder vor Publikum auf einen erfreulicheren Saisonstart. Der Salzburger ist diesmal erster Anwärter auf einen Spitzenplatz, letzter österreichischer Gletscher-Sieger war Marcel Hirscher 2014, der 2016 als Zweiter auch für den letzten Podestplatz sorgte.

Offener Schlagabtausch

Der Favoritenreigen reicht vom Schweizer Marco Odermatt, Kugelgewinner Alexis Pinturault bis zu Weltmeister Mathieu Faivre (beide Frankreich) und Vizeweltmeister Luca de Aliprandini (Italien), der allerdings im Sommer mit der Patellasehne und Rückenproblemen kämpfte. Nach einem Kreuzbandriss kehrt der norwegische Vorjahressieger Lucas Braathen zurück. “Es fühlt sich schon gut an, ich freue mich wirklich, am Sonntag am Start zu sein”, sagte Gesamtweltcupsieger Pinturault, der auf dem Rettenbachferner 2016 und 2019 gewonnen hat.

Brennsteiner: "Training ist Training und Rennen was anderes"

Brennsteiner ist im Training der Läufer gewesen, an dem sich die Teamkollegen orientierten. “Ich habe ganz gute Trainings gehabt, weiß aber mittlerweile mit meinen dreißig Jahren, wie das einzuordnen ist. Training ist Training und Rennen was anderes.” Freilich steht er nach dem starken Saisonfinish mit zwei dritten, einem vierten und einem fünften Rang mit einem anderen Selbstvertrauen da. “Es ist eine andere Ausgangsposition. Ich habe schwarz auf weiß präsentiert bekommen, dass ich mitfahren kann, nicht immer nur das Was-wäre-wenn.”

Marco Schwarz: "Ich bin einen Schritt weiter"

WM-Bronzemedaillengewinner Marco Schwarz investierte in der Vorbereitung so viele Trainingstage wie noch nie in den Riesentorlauf. “Ich bin einen Schritt weiter, habe aber noch Hausaufgaben zu machen. Von Technischen her ist einiges weitergegangen, vom Speed her bin ich noch nicht hundert Prozent da, wo ich hin will.” Es sei jetzt das erste Kräftemessen und danach ja noch Zeit bis Val d’Isere.

Manuel Fellner will "technische Mankos" verbessern

Manuel Feller hat sich im Sommer “auf gewisse technische Mankos konzentriert”. Er freue sich, dass am Sonntag auch wieder Zuschauer mit dabei sein werden. “Es ist komisch, wenn man abschwingt, und es ist komplett ruhig. Ich freue mich wieder riesig, wenn die Leute mit uns feiern, mit uns mitfiebern oder auch mit uns enttäuscht sind. Kommt drauf an, wie es läuft”, sagte der Tiroler. Sei im vergangenen Winter jeder Riesentorlauf körperlich und psychisch eine Herausforderung gewesen, so sei er nun gesundheitlich fit. “Skifahren macht extrem viel Spaß momentan.”

Roland Leitinger: "Mein Gefühl ist ganz gut"

Als Achter in Adelboden 2020/21 nur einmal in die Top Ten schaffte es im vergangenen Winter Roland Leitinger, den dieses Mal der Rücken auch bei den zuletzt fordernden Verhältnissen im Schnalstal keine Schwierigkeiten bereitet hat. Er versuchte, seine Position am Ski zu verbessern, auch auf dem Materialsektor probierte er einiges. “Mein Gefühl ist derweil ganz gut, ich hoffe, das bestätigt sich am Sonntag. Ich bin es oft im ersten Durchgang zu defensiv herangegangen, ich will es jetzt auch im ersten schon zeigen.”

Matthias Mayer will sich für das Top-30-Finale qualifizieren

Auch Speedpilot Matthias Mayer steht beim Gletscherauftakt am Start, die Qualifikation für das Finale der Top 30 ist das Ziel. Obwohl es im Training im Riesentorlauf bisher zuletzt nicht so gelaufen sei. “Aber jetzt hatte ich ein paar Läufe dabei, die mir Spaß gemacht haben. So ein Lauf ist auch für Sonntag das Ziel. Die Piste sieht sehr gut aus, sie haben noch einmal nachgewässert.” Das Technik-Training sei für sein Skifahren im Super-G und der Abfahrt die Grundlage, weshalb er den Riesentorlauf gerne mitnehme.