Die Causa Elnas Rekabi erhitzt nach wie vor die Gemüter. Die iranische Kletterin soll laut Informationen der Nachrichtenagentur Tasnim am Mittwoch in Teheran eingetroffen sein. Nach den Asienmeisterschaften sorgte Rekabi für Aufsehen, weil sie ohne Kopftuch antrat. Für Sportlerinnen der iranischen Nationalmannschaft ist islamische Kleidung Pflicht. Danach verschwand die Sportlerin plötzlich.

Medienberichten zufolge verließ die iranische Klettermeisterin das Hotel in Seoul am Montagmorgen. Was dann zunächst mit ihr geschah, ist nicht bekannt. Rekabis Pass und Mobiltelefon sollen beschlagnahmt worden sein, auch von einer Festnahme war die Rede. Die iranische Botschaft in Seoul wies solche Berichte kategorisch zurück.

Rekabi nun zurück in Teheran

Die Nachrichtenagentur berichtet außerdem, dass sich Rekabi dafür entschuldigt hat, kein Kopftuch getragen zu haben. Es sei “unabsichtlich” geschehen. Demnach entschuldigte sie sich auch für die Sorgen, die sie ausgelöst habe. Beobachter sahen darin jedoch eine erzwungene Stellungnahme. Die iranischen Behörden üben regelmäßig Druck aus. Persischsprachige Medien berichteten zudem darüber, dass Rekabis Bruder festgenommen worden sein soll.

Der Auftritt von Rekabi wurde als Zeichen des Protests gewertet. Auslöser war der Tod von Mahsa Amini (22). Die junge Frau war im vergangenen Monat von der Sittenpolizei festgenommen und todgeprügelt worden, weil ihr Kopftuch leicht verrutscht war und ein paar Haarsträhnen zu sehen waren.

Rekabi soll laut Tasnim nun wieder zurück in Teheran sein. Zahlreiche Bilder in den sozialen Netzwerken zeigten, wie sie Menschen am Flughafen Teheran willkommen hießen und ihre Aktion bejubelten. Die Videos konnten zunächst nicht unabhängig verifiziert werden.