Die Stadt Wien wird einen eigenen Schutzschirm für die Wien Energie im Ausmaß von zwei Milliarden Euro beschließen. Dieser soll die mit der Österreichischen Bundesfinanzierungsagentur (OeBFA) vereinbarte Kreditlinie in gleicher Höhe ersetzen. Das teilte Finanzstadtrat Peter Hanke (SPÖ) im Gespräch mit der APA mit.

Zusätzlich verhandelt der Mutterkonzern Wiener Stadtwerke aktuell mit den Banken über eine weitere Kreditlinie von 1,7 Milliarden Euro. Insgesamt könnten somit 3,7 Milliarden Euro bei Bedarf abgerufen werden, so Hanke. Die Mittel dürfen ausschließlich zur Absicherung von Energiegeschäften an der Energiebörse – Margin-Zahlungen – verwendet werden.

Ludwig stellte per Notkompetenz stillschweigend 1,4 Milliarden Euro bereit - ein Skandal

Diese haben im vergangenen Sommer für einen Riesen-Skandal gesorgt, der hohe Wellen schlug. Die Wien Energie musste für den Börsenhandel mit Strom und Gas infolge der Preissprünge hohe Sicherheitsleistungen hinterlegen und konnte diese nicht mehr aus eigener Kraft aufbringen.

Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) stellte deshalb ab Juli per Notkompetenz insgesamt 1,4 Milliarden Euro bereit – ohne die Öffentlichkeit, sprich die Steuerzahler davon in Kenntnis zu setzen. Der Liquiditätsengpass und die Notkredite des Bürgermeisters wurden erst Ende August 2022 publik, als auch diese 1,4 Milliarden Euro knapp wurden. In der Folge gewährte der Bund über die Bundesfinanzierungsagentur weitere zwei Milliarden Euro.