In den Jahren vor der Pandemie bewegte sich die Zahl der Sitzenbleiber noch zwischen 17.600 und 21.700. Der Rückgang auf 11.900 im Schuljahr 2020/21 ist auf deutliche Erleichterungen zurückzuführen, die aufgrund der Beeinträchtigungen des Unterrichts durch Lockdowns, Distanzunterricht und andere Maßnahmen eingeführt wurden. So genügte bereits ein einzelner “Nicht Genügend” (Fünfer) im Zeugnis, um automatisch ins nächste Schuljahr aufzusteigen – es sei denn, das Fach wurde im Vorjahr ebenfalls negativ bewertet. Selbst bei zwei oder mehr Fünfern konnte die Lehrerkonferenz einen Aufstieg erlauben. Das Ergebnis: Weniger Schüler mussten die Klasse wiederholen.

In Wien müssen die meisten Schüler Klasse wiederholen

Seit dem Wegfall der Erleichterung schnellt die Zahl der Sitzenbleiber nach oben. Im Schuljahr 2022/23 mussten 2,4 Prozent aller Schülerinnen und Schüler eine Klasse wiederholen. Die niedrigste Quote wurde an Volksschulen mit 0,6 Prozent verzeichnet, während an berufsbildenden mittleren Schulen die Rate mit über neun Prozent am höchsten war. Im Ländervergleich weist Wien mit 3,5 Prozent die Region die meisten wiederholenden Schülern auf. Die geringsten Quoten wurden in Kärnten und Tirol mit je 1,8 Prozent sowie in der Steiermark mit 1,9 Prozent verzeichnet.