Der Jubel beim spanischen Frauen-Nationalteam kennt keine Grenzen. Erstmals in der Geschichte der Frauen-WM konnten sich die Spanerinnen zum Weltmeister krönen. Im Finale setzte man sich gegen England knapp mit 1:0 durch. Doch nach dem Spiel sorgte Luis Rubiales für Wirbel. Der spanische Verbandspräsident küsste Stürmerin Jennifer Hermoso bei der Siegerehrung auf den Mund.

Zunächst umarmte der Präsident Hermoso innig, ehe er sie zweimal auf die Wange küsste. Diese Aktion wirbelte viel Staub auf. Hermoso meinte in einer Stellungnahme des Verbandes am Sonntagabend:”Es war eine ganz spontane gegenseitige Geste aufgrund der großen Freude über den Gewinn einer Weltmeisterschaft.”

Die Stürmerin von Clubs Pachuca (Mexiko) fügte hinzu: “Der ‘Präsi’ und ich haben ein großartiges Verhältnis zueinander. Sein Verhalten uns allen gegenüber war ausgezeichnet, und es war eine natürliche Geste der Zuneigung und Dankbarkeit.“ Jennifer Hermoso versuchte anschließend, die Szene herunterzuspielen. Man solle der Geste nicht zu viel Aufmerksamkeit schenken. “Wir haben eine Weltmeisterschaft gewonnen und wir werden uns nicht von dem ablenken lassen, was wichtig ist,” meinte die Stürmerin.

Hermoso meinte nach dem Spiel allerdings auch: “Hat mir nicht gefallen.” Die 33 Jahre alte Offensivspielerin fragte nach dem Finalsieg in einem Video: “Was hätte ich denn tun sollen?“

Auch der spanische Präsident meldete sich zu Wort. In einem Interview mit “Radio Marca” sagte er: “Der Kuss mit Jenni? Es gibt überall Idioten. Wenn zwei Menschen einen Moment der Zuneigung ohne weitere Bedeutung haben, sollte man nicht auf Idioten hören. Wir sind die Sieger und dazu stehe ich.“ Nach dem Kuss gab es noch einen Klaps auf den Rücken.

In den spanischen Medien wird die Kuss-Szene zwar gezeigt. Allerdings gibt es dort keine große Aufregung. Stattdessen ist von einem “Kuss der Freude” die Rede.