Tausende Russen sind zurzeit in panischer Angst auf der Flucht. Sie wollen um jeden Preis verhindern, in den „Fleischwolf des Krieges“ geworfen zu werden, wie es ein Oppositioneller in Russland dramatisch ausdrückte. Nachdem Kreml-Chef angekündigt hatte, 300.000 kampferprobte Reservisten gegen die Ukraine in die Schlacht zu werfen, waren Flüge ins Ausland schnell ausgebucht. Vor diesem Hintergrund versprach die deutsche Innenministerin Nancy Faeser nun, den Deserteuren der russischen Armee Asyl zu geben. Mehr noch, auch alle verfolgten Kreml-Kritiker in Russland sollen in Deutschland Schutz erhalten. Faeser dazu: Wer sich dem russischen Regime entgegenstelle und deshalb „in größte Gefahr“ gerate, könne Asyl wegen politischer Verfolgung beantragen.

„Wer Putins Weg hasst, ist in Deutschland willkommen“

Schon seit Monaten nehme Deutschland russische Regimekritiker auf, die verfolgt und bedroht würden, ergänzte die Ministerin. Die immer brutalere Aggression Russlands gegen die Ukraine werde von immer stärkerer Repression nach innen begleitet, insbesondere gegen die Presse, gegen Menschenrechtler und Oppositionelle. Die “grenzenlose Menschenverachtung” des russischen Präsidenten Wladimir Putin mache vor den eigenen Soldaten nicht halt, so Faeser. Ihnen Asyl zu geben, sei für Deutschland eine moralische Pflicht. Der deutsche Justizminister schlug in die gleiche Kerbe: „Wer Putins Weg hasst und die liberale Demokratie liebt, ist in Deutschland herzlich willkommen. Auch eine Sprecherin der EU-Kommission teilte mit, dass Betroffene das Recht hätten, in der EU einen Asylantrag zu stellen.

Ein Plakat in St. Petersburg wirbt für die russische ArmeeAFP