Die Fans von AEK Athen und Dinamo Zagreb lieferten sich vor dem Hinspiel der dritten Runde der Champions-League-Qualifikation eine heftige Außeinandersetzung. Bei den schweren Krawallen ist auch ein Fan ums Leben gekommen. Der Mann (22) wurde durch Messerstiche verletzt und starb später. 96 Personen wurden festgenommen. Die UEFA hat daraufhin die Konsequenzen gezogen und das Spiel abgesagt.

Ursprünglich gab es im Vorfeld eine Vereinbarung zwischen den Clubs AEK Athen und Dinamo Zagreb, zu den Spielen keine Auswärtsfans zuzulassen. Dennoch kamen am Montag 150 bis 200 Hooligans über den Landweg nach Griechenland. Auf Videos war ein Konvoi aus Minibussen und Autos auf der Autobahn zwischen Nordgriechenland und Athen zu sehen. Die Dinamo-Anhänger randalierten später in der Athener Vorstadt Nea Filadelfia, wo das Champions-League-Spiel in der Opap-Arena hätte stattfinden sollen. Fernsehbilder zeigten, wie die Fans Mülltonnen und Äste anzünden, Autos und Schaufenster zertrümmern und sich mit griechischen Anhängern prügeln. Dabei wurden acht Menschen verletzt.

Schwere Vorwürfe gegen griechische Polizei

Nun gibt es schwere Vorwürfe gegen die griechische Polizei. Wie der griechische Sender Skai TV berichtet, wurden die Behörden von Montenegro über die Anreise der kroatischen Fans informiert. Demnach soll die griechische Polizei bereits am Vormittag gewusst haben, dass etwa 120 Personen, die als “gefährliche Hooligans” eingestuft wurden, die Grenze nach Griechenland überschritten hatten.

Laut dem Bericht hatten die montenegrinischen Behörden ihren griechischen Kollegen die Autokennzeichen sowie Fahrzeugtypen und -marken übermittelt. Nun soll eine interne Untersuchung der griechischen Polizei klären, weshalb die kroatischen Hooligans nicht daran gehindert wurden, nach Athen zu reisen. Laut der kroatischen Agentur Hina wurden sieben hochrangige Polizeibeamte mit sofortiger Wirkung ihrer Posten enthoben. Auch von den kroatischen Behörden soll die Anreise der Fußballanhänger nach Griechenland gemeldet worden sein.

Fußball-Fans von AEK Athen und Dinamo Zagreb sorgten in Griechenland für KrawalleAPA/AFP/EUROKINISSI/YIANNIS PANAGOPOULOS

Unterdessen hat die kroatische Regierung die Gewalt der Hooligans in Athen auf das Schärfste verurteilt und der Familie des Opfers ihr Beileid ausgesprochen. Regierungschef Andrej Plenković habe das in einem Telefongespräch am Dienstag gegenüber seinem griechischen Amtskollegen Kyriakos Mitsotakis zum Ausdruck gebracht, hieß es aus Zagreb.

Ein solches Verhalten der Fans negiere den Sport, der Fairplay, Toleranz und Respekt für andere Spieler fördere, so die Erklärung der kroatischen Regierung. Mit Blick auf schockierende Szenen aus Athen, hieß es, dass ein Teil der Fans dem kroatischen Fußball Schaden zugefügt habe. Kroatiens Außenminister Gordan Grlić Radman betonte laut Medienberichten, dass die Ereignisse “einen Schatten auf all die brillanten Leistungen im kroatischen Sport” werfen.

Dinamo Zagreb und Bürgermeister verurteilen Vorfälle

Kroatiens Regierung drückte die Erwartung aus, dass alle Umstände des tragischen Ereignisses untersucht werden und alle Personen, die für die Gewalt der Hooligans, den Tod und die Verletzungen von Fans verantwortlich seien, sanktioniert werden.

Die Vorfälle vom Montag wurden auch von dem Zagreber Fußballklub Dinamo sowie dem Zagreber Bürgermeister Tomislav Tomašević verurteilt. Der Bürgermeister der kroatischen Hauptstadt und sein Amtskollege aus Athen, Kostas Bakoyannis, haben am Mittwoch eine gemeinsame Erklärung abgegeben. “Es gibt keinen Platz für brutale Gewalt und Blut in unseren Stadien, in unseren Städten und in unserer Gesellschaft”, hieß es darin, wie die Nachrichtenagentur Hina berichtete.