Es waren Szenen wie aus einem Hollywood-Blockbuster, die sich Dienstag in der französischen Stadt Val-de-Reuil in der Normandie abspielten. Vier mit Kalaschnikows bewaffnete Gangster hatten nahe einer Mautstation auf der Autobahn A154 einen Gefangenentransporter gerammt. Dann schossen sie auf den Wagen und befreiten den einzigen Gefangenen. Bei ihm handelt es sich um Drogenboss Mohamed A. (30), der “La Mouche” – übersetzt “Die Fliege” genannt wird. Zwei Polizisten (34, 52) wurden beim Schusswechsel mit den Tätern getötet und drei weitere schwer verletzt.

“Die Fliege”, der als Kopf einer Drogenbande gilt, wurde laut “Bild” zuvor wegen Einbruchs zu 18 Monaten Haft verurteilt. Zudem wird ihm auch vorsätzliche Tötung vorgeworfen. Am Dienstag hätte der Häftling von Rouen nach Évreux in ein anderes Gefängnis verlegt werden sollen.

Landesweite Fahndung mit Hubschraubern

Trotz landesweiter Großfahndung mit Hubschraubern konnten die vier Gangster und Mohamed A. bislang entkommen. Lediglich eines ihrer beiden Fluchtautos wurde ausgebrannt entdeckt. „Alle meine Gedanken sind bei den Opfern, ihren Familien und ihren Kollegen”, schrieb Justizminister Éric Dupond-Moretti auf X. Präsident Emmanuel Macron versprach, dass alles getan werde, um die Täter zu finden, damit im Namen des französischen Volkes Gerechtigkeit herrschen könne. Gewerkschaften forderten am Mittwoch höhere Sicherheitsstandards und mehr Personal.