Eigentlich wollte Atakan Karazor mit einem Freund einen Urlaub auf Ibiza verbringen. Doch der Trip auf die spanische Insel entpumpte sich als wahrer Albtraum. Eine Spanierin (18) zeigte Karazor und seinen Freund an, nachdem dieser das Mädchen vergewaltigt haben soll. Es folgten sechs Wochen in Untersuchungshaft. Am Freitagabend kamen beide auf Kaution wieder frei. Die Familie zahlte dafür 50.000 Euro. Zunächst flog der Stuttgart-Star nach Köln. Anschließend ging es (mit Einverständnis des Vereins) zunächst zur Familie.

Am heutigen Dienstag meldete sich Karazor wieder auf dem Trainingsgelände des VfB Stuttgart. Das berichtet die “Bild”. Laut dem deutschen Blatt kam es zu einem Krisentreffen mit dem Vorstandsvorsitzenden der Stuttgarter, Alexander Wehrle. Gemeinsam mit Sportdirektor Sven Mislintat, und Trainer Pellegrino Matarazzo soll zunächst einmal geklärt werden, was auf Ibiza vorgefallen ist. Zudem will sich der Verein ein Bild von der physischen und psychischen Verfassung des Profis machen.

Strenge Auflagen für Karazor

Die Unterstützung Mislinat ist Karazor sicher. Er machte sich für ihn stark. Nun muss Karazor erstmal körperlich aufgebaut werden und seinen zum Saisonauftakt verpassten Fitnesstest nachholen. Schon bald könnte er am Mannschaftstraining teilnehmen. Für den Stuttgart-Sportdirektor ist klar: “Für uns ist zu hundert Prozent klar, dass der Junge bei uns mit trainiert, vollwertiges Mitglied des Teams ist.“

Vom Tisch ist der Vorfall in Ibiza allerdings damit noch lange nicht. Denn Karazor erhielt strenge Auflagen. So muss sich der Profi-Kicker einmal im Monat im Gefängnis in Ibiza zeigen. Man arbeitet derzeit an einer Änderung der Bestimmung. So soll in Zukunft ein Vorsprechen bei deutschen Behörden genügen.

In Spanien wurde Karazor wegen erhöhter Fluchtgefahr festgehalten. Doch weil er als Profi-Spieler eine Person des öffentlichen Leben ist, hat man sich auf eine Kautionszahlung geeinigt. Darüber hinaus besitzt der Stuttgart-Kicker Immobilien in Deutschland. Allerdings soll die Beweislast hoch sein. Karazor und seinem Freund drohen im Fall einer Anklage sechs bis zwölf Jahre Haft. Außerdem wurde das spanische Strafrecht erst im Mai verschärft. Es bliebt also nach wie vor spannend in dieser Causa…