Nach Zug-Drama von Mödling: Staatsanwaltschaft stellt Fahrtenschreiber sicher
Nach dem Zugunglück auf der Pottendorfer Linie in Münchendorf (Bezirk Mödling) am Montagabend mit einem Todesopfer, drei Schwer- und neun Leichtverletzten stellt sich die Frage nach dem Auslöser des Unglücks.
Wie die Landespolizeidirektion Niederösterreich (LPD) gegenüber eXXpress bekannt gab, wird am Unglücksort heute gemeinsam mit einem Sachverständigen noch einmal untersucht. Dabei soll der Unfallhergang geklärt werden.
Weder technisches noch menschliches Versagen ausgeschlossen
Ob eine Weiche defekt war oder der Zugfahrer zu schnell unterwegs war – diese Frage kann laut LPD noch nicht beantwortet werden. Die Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt hat gestern schon den Fahrtenschreiber des verunglückten Zuges sichergestellt.
Am Montag war ein “Ventus”-Zug der Raaberbahn war entgleist. Einer der sechs Wagen der Doppelgarnitur stürzte in ein Feld. Ein zweiter blieb ebenfalls seitlich auf der Böschung neben den Gleisen liegen sichergestellt.
Rettungsdienst und Polizei waren mit einem Großaufgebot an Helfern und u.a. vier Notarzthubschraubern in Münchendorf im Einsatz. Je ein Verletzter wurde ins UKH Wien-Meidling und ins Universitätsklinikum St. Pölten geflogen, teilte Philipp Gutlederer von “Notruf NÖ” mit. Weitere Opfer wurden in die Landeskliniken Baden und Wiener Neustadt transportiert.
Wegen des Unfalls waren im Abschnitt Achau – Wampersdorf der Pottendorfer Linie keine Fahrten möglich, teilten die ÖBB mit. Ein Schienenersatzverkehr mit Autobussen wurde eingerichtet. In einer Aussendung am späten Montagabend wurde zudem von “schweren Schäden an der Bahninfrastruktur” berichtet. Der Umfang der Reparaturarbeiten und die damit verbundene Dauer seien “noch nicht abschätzbar” und würden “erst nach einer umfassenden Schadensbegutachtung feststehen”.
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